Diabetes-Experten beklagen, dass Kassen unnötige Hürden für Insulinpumpen einrichten

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
27. Januar 2008

Diabetes-Ärzte und Patienten werfen den Krankenkassen vor, eine effektive Behandlung der Zuckerkrankheit mit einer Insulinpumpe unnötig zu erschweren. Die Pumpe, ein halbautomatisches System zur kontinuierlichen Gabe von Insulin, kann verordnet werden, wenn sich der Diabetes mit der üblichen Spritzenbehandlung nicht ausreichend einstellen lässt. Die Pumpentherapie ist aber etwa doppelt so teuer wie die Spritzentherapie.

Viele Kassen verlangen nun Nachweise, dass der Wechsel auch erfolgreich ist. Früher genügte dafür ein Gutachten, inzwischen fordern die Kassen eine ausführliche Dokumentation der Blutzuckerwerte und einen Nachweis, dass alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft wurden.

Der Sinsheimer Diabetologe Dr. Richard Daikeler kritisiert im Apothekenmagazin "Diabetiker Ratgeber" das aufwändige Genehmigungsverfahren: "Den Ärzten wird unterstellt, sie könnten nicht verantwortlich darüber entscheiden, wer eine Pumpe braucht und wer nicht." Nach Ansicht von Daikeler, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der niedergelassenen Diabetologen ist, solle damit einfach verhindert werden, dass zu viele Diabetiker eine Pumpe bekommen.