Institut bescheinigt deutschen Kliniken Topqualität bei Herzschrittmachern und Defibrillatoren

Von Nicole Freialdenhoven
25. November 2013

Wer in Deutschland einen Herzschrittmacher oder einen implantierten Defibrillator benötigt, braucht sich keine Sorgen zu machen: Eine externe stationäre Qualitätssicherung des Institutes für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (AQUA) ergab, dass die in deutschen Krankenhäusern eingesetzten Geräte von höchster Qualität sind. Die allgemeinen Leitlinien der Qualitätssicherung wurden 2012 zu 96,6 Prozent umgesetzt, so ein Sprecher.

Die Grösse der Krankenhäuser wurde nicht berücksichtigt

Die größte Gefahr, die von Defis und Herzschrittmachern ausgeht, sind Probleme mit den Elektroden. Um den Qualitätsstandards zu entsprechen, darf es in höchstens sechs Prozent der Fälle zu derartigen Problemen kommen. Zwar liegen die meisten deutschen Kliniken weit darunter (im Durchschnitt bei 3,2%), doch von 905 überprüften Häusern lagen 155 über den sechs Prozent.

Allerdings muss dies nicht automatisch bedeuten, dass diese Krankenhäuser schlechter sind, so die Prüfer: Bei einem kleinen Krankenhaus, in dem pro Jahr nur zehn Herzschrittmacher eingesetzt werden, sorgt schon ein einziger Fehler für eine Fehlerquote von 10%,während ein Fehler in einem großen Klinikum mit hunderten Operationen kaum ins Gewicht fällt.

Vor dem Lizenzentzug wird das Gespräch gesucht

Bei Kliniken, die über dem Durchschnitt liegen, wird zunächst das Gespräch gesucht um herauszufinden, ob es sich beispielsweise um einen besonders komplexen Fall mit Vorerkrankungen gehandelt habe oder ob es Verbesserungsmöglichkeiten bei den Prozeduren gibt. Dass sich ein Krankenhaus beratungsresistent zeigt und die Erlaubnis zum Einsetzen von Herzschrittmachern und Defis entzogen bekommt, ist extrem selten.