Kritik an Prothesen und Implantaten - strengere Kontrollen gefordert

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
20. Juni 2013

Implantate und Prothesen sind aktuell in heftiger Kritik. Britische Journalisten haben sich mit der Frage beschäftigt, wie leicht es ist, mangelhafte Modelle auf den Markt zu bringen und erfanden ein Modell, welches etliche Fehler aufwies. Trotzdem bekam es von zahlreichen Zulassungsstellungen Zertifizierungen. Nun wird kritisiert, Implantate könnten generell nicht streng genug kontrolliert werden.

Besonders bemängelten die Journalisten, dass man bei medizinischen Implantaten zum Nachweis der Funktion lediglich eine Bescheinigung über die Wirksamkeit von vergleichbaren Modellen vorlegen müsse. Dies legt nahe, dass die Sicherheit der Prothesen und Implantate nicht unbedingt gewährleistet werden kann.

Unter anderem geht es bei der Kritik um Stents, welche vor einigen Jahren zugelassen worden sind, um das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren. Doch genau das Gegenteil war der Fall; das Risiko stieg stark an. Auch Metall-auf-Metall-Hüftprothesen hielten nicht das, was sie versprachen. Die angebliche lange Haltbarkeit erwies sich als Reinfall: es kam zum Metallabrieb.

Nun fordert man eine strengere Kontrolle der Implantate. Generell sei der Prüfmechanismus ansich ausreichend, er wird nur nicht gründlich genug angewandt.