Allen Skandalen zum Trotz: Nachfrage nach Silikon ist ungebrochen

Von Nicole Freialdenhoven
9. Juli 2012

Der von Schönheitschirurgen befürchtete Nachfrageeinbruch nach Brustimplantaten ist ausgeblieben: Dies ergab eine Mitgliederumfrage der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie (DGPRÄC) in Karlsruhe. Nach dem Skandal um die schadhaften Implantate des französischen Herstellers PIP war sie von einer sinkenden Nachfrage nach Silikonbrüsten ausgegangen.

Beim deutschen Hersteller Polytech Health & Aesthetics ist die Nachfrage dagegen ungebrochen: Nach 60.000 Implantaten im Jahr 2011 sollen es in diesem Jahr 80.000 sein, die die Fabrik in Dieburg verlassen. 80% der Ware wird dabei jedoch ins Ausland geliefert: Besonders in Südamerika und in Asien ist die Nachfrage nach künstlichen Brüsten hoch.

Die EU-Kommission hat derweil in Folge des PIP-Skandals eine Reform der Richtlinie zu sogenannten Medizinprodukten angekündigt, zu denen neben Silikonimplantaten auch künstliche Hüften oder Herzschrittmacher zählen. Dabei soll unter anderem ein zentrales Meldewesen für Zwischenfälle eingerichtet werden. Auch Deutschland plant eine neue Regelung, nach der Prüfer ab 2013 unangekündigte Kontrollen bei Herstellern durchführen dürfen.