Großbritannien: Viele Frauen lassen PIP-Implantate entfernen

Von Katharina Cichosch
20. Juni 2012

Die Silikonimplantate des französischen Herstellers PIP sorgten in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen. In die Diskussion geraten waren die Kissen, weil der Hersteller illegaler Weise statt hochwertigem Medizinsilikon ein billiges Präparat aus der Industrie verwendet hatte. Der Schwindel flog erst auf, als bereits Zehntausende Frauen weltweit betroffen waren. Die Gesundheitsbehörden zahlreicher Länder reagierten prompt und empfahlen Betroffenen, die Implantate am besten entfernen bzw. austauschen zu lassen. Ob und in welchem Fall die Kosten hierfür übernommen werden, ist dabei von Land zu Land höchst unterschiedlich geregelt.

In Großbritannien wurden bereits zahlreiche PIP-Implantate entnommen - und dabei auch auf mögliche Defekte hin untersucht. Das Ergebnis: Immerhin knapp ein Viertel wies ausgetretenes Silikon oder Einrisse auf. Allein hierin sehen Experten eine gute Begründung für die Entfernung der schadhaften Implantate, auch präventiv. Ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko, wie zunächst befürchtet, soll neueren Untersuchungen zu Folge aber nicht hiermit einhergehen.