Strengere Kontrollen von medizinischen Produkten soll es trotz Skandalen nicht geben

Von Cornelia Scherpe
23. März 2012

In letzter Zeit haben medizinische Produkte nicht nur positive Schlagzeilen gemacht. Der letzte Skandal über minderwertige Silikonkissen ist ebenso präsent wie schlechte Metall-zu-Metall-Prothesen, die durch Abrieb Metallteile in den Körper abgeben können. Patienten, Ärzte und Politiker hatten daher gefordert, dass strengere Kontrollen verpflichtend werden.

Doch das BMG, das Bundesgesundheitsministerium, ist dagegen und sieht keine wirkliche Notwendigkeit. Man räumt zwar ein, dass einige Verbesserungen wünschenswert seien, doch man will das bisherige System nicht reformieren. Es wird also keinen staatlichen hochgeschraubten "TÜV" für die Produkte geben. Man begründet das von Seitens BMG mit dem Argument, dass bereits jetzt alle medizinischen Produkte der Klasse 3 so stark kontrolliert werden, wie es bei Medikamenten der Fall ist. Dies müsse ausreichend sein. Sie geben außerdem zu bedenken, dass kleine Hersteller sonst vor dem Aus stünden, da die Kosten und Voraussetzungen einfach zu hoch werden.

Die Krankenkassen halten das Argument dagegen, dass man in erster Linie an den Menschen denken muss, der als Patient mit den Produkten am Ende gut versorgt werden muss.