Weiches Implantat könnte Gelähmten helfen

Das Electronic-Dura-Mater-Implantat liefert im wissenschaftlichen Test erfolgversprechende Resultate

Von Ingo Krüger
16. Januar 2015

Querschnittsgelähmte sollen mit Hilfe von Implantaten wieder gehen können. Diesem Vorhaben sind Forscher der Ecole Polytechnique Fédérale im schweizerischen Lausanne einen großen Schritt näher gekommen.

Electronic-Dura-Mater-Implantat

Das von ihnen entwickelte flexible "Electronic-Dura-Mater"-Implantat könnte Personen mit Lähmungserscheinungen infolge eines verletzten Rückenmarks helfen. Es gleicht einem fingerlangen Stück Plastikfolie und ist von feinen Metallfäden, die als elektrische Leiter fungieren, durchzogen.

Angebracht wird es direkt unterhalb der Dura Mater, der äußersten Hirnhaut. Von dort sendet es elektrische Impulse in Rumpf und Beine.

Im Gegensatz zu älteren Entwicklungen ist diese Neuroprothese erheblich flexibler und ähnelt damit stärker dem menschlichen Gewebe. Das Neuroimplantat besteht aus Silikon und verfügt über:

  • elektrische Leiterbahnen aus Gold
  • Platinelektroden
  • einen Mikrokanal

Elektrische Impulse stimulieren das Nervengewebe von Gehirn und Rückenmark. Zugleich erhält das Gewebe durch den Mikrokanal Neurotransmitter, um die Nervenzellen unter dem verletzten Gewebe wieder zu aktivieren.

Bei wissenschaftlichen Tests mit gelähmten Ratten lieferte das "Electronic-Dura-Mater"-Implantat erfolgversprechende Resultate.