Untersuchung mittels MRT - Patienten mit Cochlea-Implantat erleiden oft Schmerzen

Studie deckt Probleme bei Menschen mit Cochlea-Implantat auf, die sich einer Kernspintomographie unterziehen

Von Cornelia Scherpe
26. November 2014

Das Cochlea-Implantat ist eine großartige Erfindung. In Prothese erlaubt es Gehörlosen, wieder Geräusche zu hören, solange der eigentliche Hörnerv noch intakt ist. Seit 1984 werden die Prothesen implantiert und so der im Ohr ankommende Schall in elektrische Impulse umgewandelt.

Probleme im MRT

Menschen mit einem Cochlea-Implantat verbessern Ihre Lebensqualität mit entsprechender Übung entscheidend, sie müssen jedoch auch mit neuen Problemen rechnen. Da das Implantat mit Magneten arbeitet, ist für viele Menschen eine MRT-Untersuchung kaum möglich.

Bei der Magnetresonanztherapie (auch Kernspintomographie genannt) wird der Körper einem magnetischen Feld ausgesetzt. Das Cochlea-Implantat reagiert darauf und das kann beim Patienten starke Schmerzen verursachen. Wie problematisch ein MRT für diese Menschen ist, hat eine aktuelle Studie gezeigt.

Aktuelle Studie

18 Menschen mit Cochlea-Implantat hatten sich der Kernspintomographie unterzogen und bei fünf von ihnen musste das MRT vorzeitig abgeschaltet werden, da die Schmerzen nicht mehr zu ertragen waren.

Alle Patienten hatten vor der Untersuchung einen festen Verband um den Kopf erhalten, damit das Implantat abgeschirmt wird und nicht verrutschen kann.

Verrutschen, Schmerzen und Ersatz

Dennoch blieben die Schmerzen bei jedem dritten Teilnehmer nicht aus. Bei einem Patienten verschob sich das Cochlea-Implantat sogar trotz des Kom­pressions­verbands. Bei einem weiteren Teilnehmer musste das gesamte Implantat nach dem MRT entfernt und durch ein neues ersetzt werden. Eine Patientin erlebte eine Umpolung der eingepflanzten Magneten und hatte große Schmerzen.

Es gab jedoch auch drei Fälle, in denen die Patienten sogar mehrere MRTs über sich ergehen lassen konnten, ohne besondere Schmerzen zu erleben. Dies zeigt, dass die Reaktion durchaus individuell sein kann.

Verzicht empfohlen

Dennoch raten die Forscher wie auch Ärzte und Hersteller der Cochlea-Implantate, dass die Träger nach Möglichkeit auf die Kernspintomographie verzichten sollten. Ein MRT sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn es im Einzelfall keine Alternativen gibt.