Ein Leben mit Herzschrittmacher - wichtige Hinweise für Patienten nach der OP

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
27. Mai 2014

Statistiken zufolge bekommen jährlich mehr als 70.000 Menschen in Deutschland einen Herzschrittmacher eingesetzt. Danach ändert sich für die Betroffenen das Leben und so müssen sie in einigen Bereichen besonders vorsichtig sein. Klar, dass diesbezüglich viele Fragen auftauchen. Im Folgenden erhalten Patienten einen kleinen Überblick und erfahren, was sich mit einem Herzschrittmacher verändert und worauf besonders geachtet werden sollte.

Worauf ist unmittelbar nach der OP zu achten?

Viele Patienten machen sich Gedanken darüber, der Herzschrittmacher könnte womöglich für ein unangenehmes Tragegefühl sorgen. Tatsächlich jedoch ist er in der Regel nicht zu spüren, allenfalls in den ersten beiden Wochen nach dem Eingriff kann es zu Schmerzen im Wundbereich kommen. Mit Bewegungen des Armes auf der Implantationsseite sollte man in den ersten zwei Monaten nach der OP sehr vorsichtig sein, das heißt Arbeiten über Kopf sowie das Heben von schweren Gegenständen sind tabu. Die Wunde ist trocken zu halten. Was die Körperreinigung angeht, sollte man es bei Duschen belassen.

Zwischen dem ersten und zweiten Monat nach dem Einsetzen des Herzschrittmachers stehen Kontrolluntersuchungen an, anschließend jedes halbe Jahr. Hierbei überprüft der Arzt die Funktionstauglichkeit sowie die optimale Einstellung auf den Patienten.

Bei welchen Untersuchungen ist in Zukunft Vorsicht angebracht?

Auch die Frage, ob das Gerät durch Magnetfelder verschiedener Geräte beeinflusst werden kann, tritt häufig auf. Was medizinische Untersuchungen angeht, so sind CT, Röntgen und MRT in der Regel ohne Probleme möglich. Doch beim Nachsorge-Arzt sollte nachgefragt werden, ob der eingesetzte Herzschrittmacher dafür getestet wurde.

Nicht durchführbar hingegen sind die elektrische Muskelstimulation sowie die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Was die Strahlung des Handys angeht, sollten Patienten das Mobilfunkgerät sicherheitshalber nicht in der Brusttasche tragen. Und zu Elektromotoren und Induktionsherden muss etwa eine Armlänge Abstand gehalten werden.

Sind Sport und Reisen erlaubt?

Sportliche Betätigung ist auch mit Herzschrittmacher möglich, allerdings sollte nach dem Eingriff erst mal zwei Monate darauf verzichtet werden. Sportarten, die starke Armbewegungen voraussetzen sowie Bergsteigen und Tauchen sind nicht zu empfehlen. Generell hilft hier der Arzt bei der Wahl des Trainings.

Auch in welchem Maße man sich eine Reise zumuten kann, sollte mit dem Mediziner besprochen werden. Der Schrittmacher-Ausweis sollte stets mit sich geführt werden und über die örtliche medizinische Versorgung sollte man sich vorab informieren.