Mit dem Schrittmacher gegen die Schlafapnoe: Neues Mittel für starke Schnarcher

Von Nicole Freialdenhoven
20. Mai 2014

Schnarchen macht nicht nur dem Partner die Nächte zur Hölle, sondern sorgt langfristig auch für körperliche Probleme, vor allem bei der sogenannten Schlafapnoe: Dabei kommt es im Schlaf immer wieder zu Atemaussetzern, die zu kurzem unbewussten Aufwachen führen. Die Folge ist Konzentrationsmangel tagsüber und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Auf Dauer kommt es durch den immer wieder auftretenden Sauerstoffmangel zu Gefäßschäden und Bluthochdruck.

Der Zungenschrittmacher verhindert eine Entspannung der Zunge

Eine neue Therapieform soll hier nun Abhilfe schaffen: Der sogenannte Zungenschrittmacher wird ähnlich wie ein Herzschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeins implantiert und gibt im Bedarfsfall elektrische Impulse an die Zunge ab. Dafür misst das Gerät, das etwas kleiner als eine Streichholzschachtel ist, die Atmung und verhindert eine Entspannung der Zunge, so dass diese nicht mehr nach hinten in die Kehle fallen und dort den Atemweg blockieren kann. Dies verhindert das Aussetzen des Atems und mindert zudem die Schnarchgeräusche.

Der Zungenschrittmacher kommt jedoch nur für Patienten mit Schlafapnoe in Frage und nicht für herkömmliche Schnarcher. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in Höhe von rund 10.000 Euro daher auch nur in einzelnen Fällen und nur bei Patienten, die die strengen Auswahlkriterien erfüllen. Allerdings befindet sich diese Behandlungsform derzeit noch im Anfangsstadium und wird weiter entwickelt und erforscht.