Auch Homöopathie kann Nebenwirkungen haben - Patienten entwickeln eine Penicillin-Allergie

Von Cornelia Scherpe
16. März 2012

Homöopathie wird gern als schonende Alternative zur Schulmedizin angesehen, denn die Mittel gelten als gut verträglich und haben weniger Nebenwirkungen.

Damit die Medikamente wirklich gut verträglich sind, werden sie sehr stark verdünnt. Ein "D25"-Mittel enthält einen Tropfen des benötigten Wirkstoffes, aufgeteilt in 25 Schwimmbecken voller Wasser. Diese starke Auflösung sollte gar keine Nebenwirkungen mehr bewirken. Es gibt auch "D8" oder "D4", wo sich ein Tropfen auf eine Mülltonne, beziehungsweise zwei Gläser aufteilt. Bei diesen stärkeren Dosierungen können sich durchaus Überempfindlichkeits-Reaktionen einstellen.

So wurde kürzlich der Fall einer Frau bekannt, die durch ein homöopathisches Mittel ein Nierenproblem entwickelte. Die Niere hatte sich nach der Einnahme von Notakehl entzündet. Wie war das passiert? Das von der Frau eingenommene Mittel Notakehl enthielt eine "D4"-Dosierung von Penicillium. Durch die hohe Verdünnung gilt das Medikament als homöopathisch, doch die Patientin entwickelte eine gefährliche allergische Reaktion.

Ärzte sind nun beunruhigt und wollen Notakehl nicht mehr zum Verkauf freigegeben lassen, solange es nicht mindestens eine Verdünnung von "D8" aufweist.