Homöopathische Arzneimittel auf dem Vormarsch: Immer mehr Deutsche vertrauen auf Homöopathika

Frauen setzen vermehrt auf die gute Verträglichkeit von Homöopathika

Von Cornelia Scherpe
23. Oktober 2014

Mit dem Begriff "Homöopathika" werden alle Medikamente zusammengefasst, die nach dem Leitbild der Homöopathie hergestellt und eingenommen werden. In Deutschland sind diese Arzneimittel auf dem Vormarsch. Bei einer bundesweiten Umfrage 2009 gaben bereits 53 Prozent der Befragten an, dass sie Homöopathika nehmen. Die aktuellste Erhebung kommt nun bereits auf 60 Prozent.

Der "Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller", kurz BAH, hatte für dieses Ergebnis 1.503 Frauen und Männer in Deutschland befragt.

Was die Deutschen mit Homöopathika behandeln

Teil der Umfrage war auch das Nachhaken, bei welchen Krankheiten die Deutschen auf Homöopathika zurückgreife. Dabei gaben mit 56 Prozent mehr als die Hälfte an, dass sie vor allen Dingen Erkältungen und grippale Infekte mit den Arzneimitteln therapierten.

Auf Platz zwei landete mit 30 Prozent die allgemeine Unterstützung des Immunsystems, um gegen diverse Leiden gewappnet zu sein. Dahinter lag die Therapie von Sonnenbrand und Insektenstichen mit 24 Prozent.

Immerhin 22 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auch Kopfschmerzen mit Homöopathika bekämpfen und dabei erfolgreich sind. 21 Prozent nehmen die Medikamente gegen diverse Verdauungsprobleme und 19 Prozent greifen zu den Mitteln, um Schlaflosigkeit zu bekämpfen.

Gute Verträglichkeit überzeugt

Alle Befragten gaben darüber hinaus an, dass sie die Homöopathika vor allen Dingen aufgrund der guten Verträglichkeit loben. Sie sind davon überzeugt, dass die Mittel kaum Nebenwirkungen haben und daher auch für (eigene) Kinder sehr geeignet sind.

Unterschiede in der Verwendung

Die Studie zeigte zudem einen deutlichen Unterschied bei den Geschlechtern. Demnach sind vor allen Dingen Frauen der Homöopathika sehr zugeneigt. 73 Prozent der Damen und nur 48 Prozent der Herren gaben an, auf die Mittel zu setzen.

Einen weiteren Unterschied gab es zwischen Ost und West. Menschen in den neuen Bundesländern vertrauten Homöopathika nur zu 44 Prozent, in den alten Bundesländern lag man dagegen bei 64 Prozent.