Hörgeräte sollen zu Modeartikeln werden

Die Hörgeräte-Industrie will ihren Umsatz steigern durch die Einstufung als Modeartikel

Von Frank Hertel
4. Juli 2011

Hans-Peter Bursig ist Chef des Bundesverbandes der Hörgeräte-Industrie. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa kündigte er an, dass seine Branche diesen September zum ersten Mal auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin vertreten sein wird. Die Branche hofft auf eine Steigerung der Absatzzahlen, indem sie die Hörgeräte zu Modeprodukten macht.

Geringe Bezuschussung durch Krankenkassen

Etwa durch schöne Farben, Wechselschalen und durch eine Verkleinerung der Geräte. Jeder Hersteller hätte heute schon Hörgeräte im Angebot, die man an TV, PC und Freisprechanlagen anschließen könne. Die Brille sei heute auch ein Modeprodukt, sagte Bursig. Allerdings fügte er hinzu, dass Hörgeräte von der Kasse nur etwa mit 360 Euro bezuschusst würden, Gehörlosenverbände die eigentlichen Kosten aber mit etwa 1600 Euro pro Gerät angeben.

Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass von 10 Millionen Deutschen mit Hörverminderungen nur ein Drittel über Hörgeräte verfügt. Brusig ist trotzdem zuversichtlich.

Die Branche wachse kontinuierlich im mittleren einstelligen Bereich pro Jahr, sagte er. Insgesamt mache der Hörgeräte-Markt pro Jahr in Deutschland etwa eine Milliarden Euro Umsatz.