Gefährliche Rollatoren - Kassenmodelle mit zahlreichen Mängeln

Günstige Rollatoren weisen häufig Mängel auf und stecken voller Weichmacher

Von Ingo Krüger
3. August 2011

Rollatoren bringen Gehbehinderten und körperlich schwachen Personen mehr Mobilität. Die beweglichen Gehwagen stützen und dienen gleichzeitig als Transportmittel für Einkäufe. Rund 500.000 Rollatoren finanzieren die Krankenkassen jährlich. Doch gerade die günstigen Modelle sind instabil oder zu schwer und damit gefährlich. Zudem stecken sie voller Schadstoffe. Das fand die Zeitschrift Öko-Test heraus.

Zahlreiche Mängel und Weichmacher unter den überprüften Modellen

Ein Modell kippte um, ein anderes brach im Belastungstest auseinander, bei zwei anderen Rollatoren funktionierten die Bremsen nicht ordnungsgemäß. Die Verbraucherschützer von Öko-Test entdeckten zahlreiche Mängel. Einige Fabrikate erwiesen sich als zu schwer. So kann es für Gehbehinderte gefährlich werden, wenn sie den Rollator anheben müssen, beispielsweise um über eine Stufe zu gelangen.

Darüber hinaus entdeckten die Tester schädliche Phthalat-Weichmacher in den Kunststoffgriffen. Diese sind bei Spielwaren und Babyartikeln längst verboten. Auch giftiges Blei und krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) waren in den Gehhilfen vorhanden.

Günstige Rollatoren fielen beim Qualitätstests rigoros durch

Gerade die günstigen Kassenmodelle erhielten daher schlechte Testbewertungen. So bekam die Hälfte die Note "mangelhaft" oder sogar "ungenügend". "Sehr gut" oder "gut" beurteilten die Tester lediglich die Fabrikate, bei den hohe eigene Zuzahlungen zu leisten sind.