Neue Krebstherapie entwickelt: Forscher schalten Enzym der Krebszelle ab

Von Nicole Freialdenhoven
8. April 2014

Krebszellen zeichnen sich in der Regel durch ein besonders schnelles Wachstum oder eine krankhafte Veränderung aus. Forschern des Karolinska Institutes in Schweden gelang es nun zum ersten Mal ein bestimmtes Enzym zu identifizieren, das die Krebszellen zum Überleben brauchen. Anschließend gelang es ihnen, dieses Enzym MTH1 abzuschalten und so das Wachstum der Krebszelle zu beenden.

Ihre im Labor durchgeführten Experimente führten zu der Erkenntnis, dass die Krebszellen das Enzym MTH1 zum Überleben brauchen - und das ein Abschalten des Enzyms den Fortschritt einer Krebserkrankung aufhalten kann. Bei weiteren Versuchen mit Mäusen, denen menschliches Tumorgewebe eingepflanzt worden waren, stellten sie erste Erfolge fest: Bei den Mäusen, denen bestimmte Wirkstoffe gespritzt wurden um das MTH1 auszuschalten, wurde das Wachstum der Tumoren deutlich verlangsamt.

Die Versuche erwiesen sich sowohl bei Gehirntumoren, als auch bei Brustkrebs und bei Darmkrebs als erfolgreich. Nun sollen die Wirkstoffe von Forschern an Kliniken weltweit ausprobiert werden - auch beim Menschen. Der große Vorteil: Möglicherweise existiert sogar schon ein Medikament, das das Enzymn MTH1 blockiert - denn einer der getesteten Wirkstoffe ist im Lungenkrebsmedikament Crizotinib enthalten. Mit ersten Studien an Menschen rechnen die Forscher in etwa ein bis z wie Jahren.