GPT/ALT/ALAT - Merkmale, Bedeutung und Werte

Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) stellt ein bedeutendes Leberenzym dar. Es wird auch als Alanin-Aminotransferase (ALT/ALAT) bezeichnet. Man bestimmt es, um Erkrankungen der Leber oder Gallenwege zu diagnostizieren. Für eine sichere Diagnose sind jedoch noch andere Leberwerte von Bedeutung. Lesen Sie alles Wissenswerte über Merkmale, Bedeutung und Werte von GPT.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

GPT/ALT - Merkmale und Wirkung

Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) ist ein Enzym, das man vor allem im Zytoplasma der Leberzellen findet. Heutzutage ist in der Medizin die Bezeichnung Alanin-Aminotransferase (ALT oder ALAT) gebräuchlich. Kommt es durch bestimmte Krankheiten zur Zerstörung der Zellen, führt dies zur Freisetzung des Enzyms, welches dann ins Blut gelangt.

Funktion von GPT

Zu den Aufgaben von GPT bzw. ALT gehört das Katalysieren der Reaktion L-Alanin + a-Ketoglutarat = Pyruvat + L-Glutamat. Diese Reaktion ist wichtig für den Glucose-Alanin-Zyklus.

Das Alanin entsteht in den Muskeln aus überschüssigem Stickstoff, während Pyruvat aus Alanin-Aminotransferase gebildet wird. Über die Blutbahn gelangt das Alanin bis zur Leber, wo es durch ALT zu einer erneuten Umwandlung in Pyruvat und Stickstoff kommt.

De-Ritis-Quotient: GPT im Zusammenhang mit anderen Leberwerten wie GOT und GGT

Außer GPT werden auch die Enzyme GOT und GGT zur Erkennung von Leberschäden herangezogen. Bis zu 85 Prozent der GPT befinden sich im Zytoplasma, 15 Prozent in den Mitochondrien in den Leberzellen. Bei GOT ist es nahezu umgekehrt: bis zu 80 Prozent liegen sie in den Mitochondrien und bis zu 20 Prozent im Zytoplasma in den Leberzellen vor.

Durch diese Verteilung kann man Rückschlüsse bezüglich des Schweregrads der Lebererkrankung ziehen. Zu diesem Zweck wird der Aufgrund dieser gegensätzlichen Verteilung kann anhand der Blutwerte GPT und GOT auf den Schweregrad der Lebererkrankung rückgeschlossen werden. Man berechnet dazu den so genannten De-Ritis-Quotienten durch Teilung von GOT durch GPT.

Aus dem Ergebnis erschließt sich der Schweregrad. < 1.0 steht dabei für einen leichteren Leberschaden, während > 1.0 für einen Leberschaden schwereren Grades steht. Wenn der GOT-Wert also über dem GPT liegt, kann man von einem schweren Leberschaden ausgehen.

Auch die Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) zählt man zu den Leberwerten. Man findet sie hauptsächlich in den Zellen der kleinen Gallenwege. Die GGT-Werte sind bei einem Gallenstau erhöht. Sind alle drei Werte erhöht, kann man von einer Lebererkrankung ausgehen.

Blutwerte zur Bestimmung: Wissenswertes zu GPT-Werten

In der Medizin nutzt man Alanin-Aminotransferase zur Diagnose von Leber- und Gallenwegserkrankungen. So sind erhöhte ALT-Werte stets ein Indiz für eine Leberkrankheit und die Schädigung von Leberzellen.

Dabei kann der Patient unter unterschiedlichen Symptomen wie

leiden. Die Beschwerden sind somit sehr unspezifisch. Nicht selten bleibt eine leichte Leberschädigung lange unbemerkt. Für die Interpretation ist allerdings auch die Bestimmung von weiteren Leberwerten wie

wichtig.

 

GPT-Normwerte

Bestimmt werden können die ALT-Werte sowohl im Blutserum als auch im Blutplasma. Als normal gelten

 
  • Werte von 45 U/l bei Männern und
  • 35 U/l bei Frauen.
  • Für Kinder bis zu 15 Jahren wurde ein Normalwert von 25 U/l festgelegt.

Erhöhte GPT/ALT-Werte - Mögliche Erkrankungen

Erhöhte GPT/ALT-Werte können aus unterschiedlichen Gründen zustande kommen. Dazu gehören

 

Als weitere mögliche Ursachen für einen GPT/ALT-Anstieg kommen

in Frage. Zu den typischen Risikofaktoren zählt die Kombination von Übergewicht und einem übermäßigen Alkoholkonsum. Als mögliche Auslöser für die Hämolyse gelten Herzklappenprothesen, Vergiftungen oder schwere Infektionen.

Zu niedrige GPT-Werte

Zu niedrige GPT-Werte haben keine medizinische Bedeutung.

GPT-Werte senken: Was tun bei veränderten GPT-Werten?

Zeigen sich veränderte GPT-Werte, so gilt es, die Ursache dafür herauszufinden, um eine passende Therapie zu beginnen. Bei einer Hepatitis werden entsprechende Medikamente verabreicht; bei einer Leberzirrhose muss der Patient auf leberschädigende Substanzen verzichten.

In einem fortgeschrittenen Stadium kann auch eine Lebertransplantation notwendig werden. Der Abbau von GPT erfolgt langsam. So können die Werte auch nach der Therapie noch eine Zeit lang höher ausfallen als normal.

Anamnese: Wie findet man die Ursache für erhöhte GPT-Werte heraus?

Um herauszufinden, welche Ursachen bei den erhöhten GPT-Werten eine Rolle spielen, muss eine gründliche Anamnese erfolgen. Zu diesem Zweck stellt der Arzt einige Fragen, wie etwa

  • ob man Schmerzen im rechten Oberbauch verspürt
  • ob man schon mal eine Gelbfärbung der Augen oder Haut bemerkt hat
  • ob Symptome wie häufige Blähungen, starker Juckreiz, glänzende Rötungen der Handinnenfläche oder Blut im Stuhl vorliegen
  • ob man sich in letzter Zeit im Ausland aufgehalten hat
  • welche Medikamente man einnimmt
  • ob in der Familie Lebererkrankungen vorliegen

Auch bildgebende Untersuchungen wie der Ultraschall können Aufschluss geben.

Wann sind erhöhte GPT-Werte gefährlich?

Eine leichte Erhöhung der GPT ist oft nicht bedenklich. Werden jedoch öfters höhere Messwerte festgestellt, sollte man eine behandlungsbedürftige Lebererkrankung ausschließen - besonders, sofern auch andere Leberwerte höher ausfallen.