Gamma-GT - Merkmale, Bedeutung und Werte

Gamma-GT - Merkmale und Wirkung

Bei Gamma-GT, auch Gamma-Glutamyl-Transferase bzw. y-GT oder GGT, handelt es sich um ein membranständiges Enzym im Aminosäurenstoffwechsel, welches Aminogruppen überträgt. Es kommt größtenteils in der Leber vor. Zudem findet es sich in

• der Bauchspeicheldrüse
• der Milz
• dem Dünndarmund
• den Nieren.

Nur die lebereigene Gamma-GT kann im Blutserum gemessen werden.

Bestimmung - Wissenswertes zu Gamma-GT-Werten

In der Medizin wird Gamma-Glutamyl-Transferase als Marker genutzt, um Lebererkrankungen zu diagnostizieren. Bestimmt wird Gamma-Glutamyl-Transferase aus dem Blutserum.

So führen bereits leichte Leberschädigungen zu einem Anstieg der Enzymwerte im Blut. Je höher der Wert ausfällt, umso größer ist auch die Schädigung.

Eine solche Schädigung kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Zu diesen zählen etwa

• rechtsseitige Oberbauchschmerzen
• Gelbsucht
• Juckreiz
• Abgeschlagenheit und
• Müdigkeit.

Messung von Gamma-GT zur Kontrolle der Alkoholabstinenz

Die Bestimmung von Gamma-GT kann auch dann erfolgen, wenn ein chronischer Alkoholmissbrauch diagnostiziert werden soll. In bis zu 90 Prozent aller Fälle liegt bei einem regelmäßigen hohen Alkoholkonsum eine erhöhte GGT vor.

Handelt es sich um einen Patienten mit bekanntem Alkoholismus, spielt der Laborwert ebenfalls eine Rolle. So kann er zur Kontrolle der Abstinenz während der Entzugsbehandlung genutzt werden. Bei Menschen, die von seltenen Alkoholexzessen betroffen sind, lässt sich kein veränderter GGT-Spiegel erkennen.

Erhöhte Gamma-GT-Werte - Mögliche Erkrankungen

Da erhöhte GGT-Werte zahlreiche Ursachen haben können, ist es notwendig, sie im Zusammenhang mit anderen Leberwerten zu sehen. Dazu gehören unter anderem die AST-Werte, die ALT-Werte und Bilirubin.

Für erhöhte y-GT-Werte kommen unterschiedliche Ursachen infrage. So können sie durch

• eine Fettleber
• Hepatitis
• gut- oder bösartige Lebertumore
• Leberzirrhose
• Gallenstau
• entzündete Gallenwege
• Alkoholmissbrauch
• eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung oder
• die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln

entstehen.

Leicht erhöhte Gamma-GT-Werte

Liegen leicht erhöhte Gamma-GT-Werte vor, so steigen diese nicht über 120 U/l. Dennoch sollten die ursächlichen Erkrankungen dringend behandelt werden. Mögliche Auslöser sind dabei

• eine Fettleber
• chronischer Alkoholkonsum
• eine unkomplizierte Virushepatitis
• eine Stauungsleber
• das Pfeiffersche Drüsenfieber

Mäßig erhöhte Gamma-GT-Werte

Von mäßig erhöhten Gamma-GT-Werten spricht man bei solchen bis 300 U/l. Zu den möglichen Ursachen zählen

• eine chronische Gallenwegsentzündung
• chronisch aktive Hepatitis
• eine bestimmte Form von Leberkrebs
• Lebermetastasen
• akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann zu solchen Werten führen. Hierzu zählen beispielsweise Antikonvulsiva zur Epiliepsiebehandlung.

Stark erhöhte Gamma-GT-Werte

Bei Werten über 300 U/l ist die Rede von einer starken Erhöhung. Besonders Vergiftungen durch Chemikalien oder Pilzgifte zählen zu den Auslösern. Hinzu kommen Erkrankungen wie

• ein Gallestau
• schwere Gallenwegs- oder Gallenblasenentzündungensowie
• ein cholestatischer Virushepatitis-Verlauf.

Erniedrigte Gamma-GT-Werte

Keine Auswirkungen haben dagegen zu niedrige y-GT-Werte.

Was wird bei veränderten Gamma-GT-Werten gemacht?

Wie bereits erwähnt, werden bei erhöhten Gamma-GT-Werten auch weitere Laborwerte überprüft. Sodann ist meist einzuschätzen, welche Ursache für die erhöhte Konzentration festzumachen ist. Möglich sind weitere Untersuchungen, wie etwa

• eine Gewebeentnahme
• das Bestimmen von bestimmten Antikörpern im Blut oder
• ein Ultraschall der Leber.