Durchblutungsmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Unter Durchblutungsmitteln versteht man Medikamente, die durchblutungsfördernd wirken. Mit ihrer Hilfe können die Fließeigenschaften des Blutes verbessert werden.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck von Durchblutungsmitteln ist die Förderung und Verbesserung der Durchblutung im gesamten Körper. Durch den Einsatz von durchblutungsfördernden Mitteln kann die Blutversorgung in den verschiedenen Körperteilen, Organen und Geweben verbessert werden.

Dabei kommen verschiedene Wirkstoffe zur Anwendung, die entweder den Zufluss oder den Abfluss des Blutes verbessern sollen.

Anwendungsgebiete

Zu den häufigsten Anwendungsgebieten von Durchblutungsmitteln gehören Krankheiten und Beschwerden wie:

Örtliche Durchblutungsmittel

Darüber hinaus können auch lokal wirksame Durchblutungsmittel zum Einsatz kommen. Diese erzeugen durch Reizung der Haut einen vermehrten Zufluss an Blut und sorgen dafür, dass den behandelten Körperstellen mehr Sauerstoff und Nährstoffe zur Verfügung stehen. Eingesetzt werden örtliche Durchblutungsmittel vor allem bei:

Ziel sämtlicher Durchblutungsmittel ist die Verbesserung der Sauerstoffversorgung des Gewebes. Darüber hinaus soll das Absterben von Zellen verhindert werden. Dies wird erreicht durch:

  • die Erweiterung von Arterien und Venen
  • das Auflösen von Gefäßverschlüssen
  • verbesserte Fließeigenschaften des Bluts
  • Neubildung von Blutgefäßen

Einsatz verschiedener Wirkstoffe

Bei dem Einsatz von Durchblutungsmitteln unterscheidet man zwischen:

  1. äußerlich anzuwendenden Mitteln
  2. innerlich anzuwendenden Mitteln

Innerlich anzuwendende Mittel

Innerlich anzuwendende Mittel sind z.B. Prostaglandine wie Alprostadil. Diese werden mit Spritzen oder Infusionen direkt in die Blutbahn injiziert. Sie bewirken eine Erweiterung der zuführenden Blutgefäße und verhindern ein Zusammenkleben von Blutplättchen.

Auch der Wirkstoff Dihydroergotoxinmethansulfonat verhindert das Zusammenkleben der Blutplättchen und erweitert die Blutgefäße, indem er bestimmte Rezeptoren des vegetativen Nervensystems blockiert. Zudem sorgt er für eine positive Beeinflussung des Hirnstoffwechsels.

Dihydralazin und Hydralazin sind Wirkstoffe, die eine Absenkung des Blutdrucks durch starke Gefäßerweiterung bewirken und daher als Antihypertensiva zum Einsatz kommen. Weitere Durchblutungsmittel sind Thrombozytenaggregationshemmer wie Clopidogrel oder Acetylsalicylsäure, die ein Zusammenkleben von Thrombozyten (Blutplättchen) verhindern. Auf diese Weise können die Fließeigenschaften des Bluts verbessert werden, wodurch es auch zu weniger Blutgerinnseln kommt.

Weitere Wirkstoffe, die die Fließeigenschaften des Bluts verbessern, sind:

  • Buflomedil
  • Pentoxifyllin
  • Naftidrofuryl
  • Moxaverin
  • Extrakte aus Ginkgo

Äußerlich anzuwendende Mittel

Äußerlich anzuwendende Durchblutungsmittel wirken durch die Reizung der Haut, wodurch es zu einer örtlichen Erweiterung der Blutgefäße und somit zu einer besseren Durchblutung bis in tiefere Gewebeschichten kommt.

Zu den eingesetzten Wirkstoffen gehören:

  • Campher
  • Capsaicin
  • Nonivamid
  • Nicoboxil
  • Benzynikotinat

Diese werden oftmals auch miteinander kombiniert.

Nebenwirkungen

Wie bei fast allen Medikamenten kann es auch bei der Einnahme von Durchblutungsmitteln zu unerwünschten Nebeneffekten kommen.

Nebenwirkungen von Alprostadil

So kommt es bei der Anwendung des Wirkstoffs Alprostadil häufig zu:

Nebenwirkungen von Hydralazin und Dihydralazin

Bei der Einnahme von Hydralazin und Dihydralazin kommt es manchmal zu:

Nebenwirkungen von Pentoxifyllin

Bei der Verabreichung von Pentoxifyllin kommt es möglicherweise zu unliebsamen Nebenwirkungen wie:

Nebenwirkungen von äußerlich wirkenden Durchblutungsmitteln

Auch bei äußerlich wirkenden Durchblutungsmitteln können unerwünschte Nebeneffekte auftreten, wie:

Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass die hautreizenden Substanzen nicht in die Augen oder die Schleimhäute gelangen.