Eine ungeahnte Wirkung der ACE-Hemmer - keine Lungenentzündungen mehr

Von Cornelia Scherpe
18. Juli 2012

ACE-Hemmer werden bisher ausschließlich bei Patienten eingesetzt, die an Bluthochdruck leiden oder eine chronische Herzschwäche ausgleichen müssen. Dabei haben jedoch viele Menschen mit unschönen Nebenwirkungen zu kämpfen. Eine besonders häufig auftretende Folgeerscheinung ist der Reizhusten. Bis zu 35 Prozent der Menschen, die einen ACE-Hemmer einnehmen müssen, klagen über einen sehr trockenen Husten. Bisher wurde das als unausweichliche Nebenwirkung abgetan, doch Forscher widmen dem Husten nun ihre besondere Aufmerksamkeit.

Aufgrund ihrer Beobachtungen haben sie die These aufgestellt, dass der Husten zwar bei Herzpatienten eher störend ist, jedoch auch der Hinweis auf eine bisher ungeahnte Wirkung der ACE-Hemmer sein könnte. Es wäre demnach denkbar, dass man mit ihnen einer Lungenentzündung effektiv vorbeugen kann.

In einer Meta-Studie wurden nun 37 Studien unter diesem Gesichtspunkt neu ausgewertet. Es zeigte sich dabei, dass die ACE-Hemmer vor einer Lungenentzündung schützen können. Unter der Einnahme tritt eine solche Komplikation seltener auf. Das Risiko sinkt insgesamt um 31 Prozent. Wie genau dieser positive Effekt zustande kommt, soll nun geklärt werden.

Die Forscher raten aufgrund ihrer Ergebnisse aber nun davon ab, bei jedem Husten sofort die Einnahme der ACE-Hemmer zu beenden. Was für den Patienten lästig ist, bedeutet vermutlich nur eine effektive Reinigung der Lunge und so den Schutz vor gefährlichen Erregern.