Britische Studie: Bestimmte Mittel gegen Bluthochdruck verringern Demenzrisiko

Der Wissenschaftler Kehoe deckt auf, dass einige Blutdruckmittel auch der Demenz vorbeugen

Von Frank Hertel
26. Oktober 2011

Patrick Kehoe lehrt und forscht an der Universität Bristol in England. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of Alzheimer´s Disease" berichtet er von einer interessanten Entdeckung, die er mit seinem Team in einer riesigen Datenbank machen konnte.

Vorbeugende Wirkung auf Demenz

Die "General Practice Research Database" hat die anonymisierten Daten von 10 Millionen Patienten, die in Großbritannien ihren Hausarzt aufgesucht hatten, gespeichert. Kehoe betrachtete sich vor allem die Daten von Patienten über 60, denn ab diesem Alter steigt das Demenzrisiko.

Innerhalb dieser Gruppe achtete er speziell auf Patienten, die ein Antihypertensiva (Mittel gegen Bluthochdruck) eingenommen hatten, das auf das sogenannte Renin-Angiotensin-System wirkt. Dieses System reguliert den Blutdruck, ist aber auch an der Abwehr von Demenzerscheinungen beteiligt.

Demenz weiterhin auf dem Vormarsch

Kehoe hatte vermutet, dass Blutdruckmittel, die dieses System beeinflussen, auch der Demenz vorbeugen. Seine Vermutung bestätigte sich. Bei Personen, die solche Mittel eingenommen hatten, verringerte sich das Demenzrisiko um 25 Prozent. Bei Menschen, die solche Mittel mit ACE-Hemmern und Aldosteron-Antagonisten kombiniert hatten, war das Alzheimer-Risiko sogar um 50 Prozent niedriger.

Alzheimer ist die häufigste Demenzerkrankung. Nach Expertenmeinung wird sich diese Krankheit in den nächsten 20 Jahren in der Auftrittshäufigkeit verdoppeln.