ACE-Hemmer während der Schwangerschaft? Mediziner raten weiterhin zur Vorsicht

Die Medikamente sind zu keinem Zeitpunkt der Schwangerschaft wirklich unbedenklich

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2011

ACE-Hemmer sind wichtige Medikamente, wenn es darum geht, den Blutdruck zu senken und so die Herzgesundheit zu bewahren. Auch bei einer bestehenden Insuffizienz des Herzens ist die Einnahme wichtig, oft sogar lebensnotwendig. Doch was ist, wenn eine Frau mit Kinderwunsch die Medikamente nehmen muss?

Toxische Wirkung

Bisher ist bekannt, dass im zweiten und dritten Abschnitt der Schwangerschaft am Besten auf ACE-Hemmer verzichtet wird. Auf das Ungeborene wirken die Substanzen dann toxisch und können die Entwicklung stören.

Nun haben Forscher untersucht, wie die Einnahme auf den Fötus während der ersten drei Monate wirkt. Dafür besah man sich die Daten von 470.000 Neugeborenen der Jahre 1995 bis 2008.

Von den Müttern hatte jede 1.000 auch während des Anfangsstadiums der Schwangerschaft ACE-Hemmer nehmen müssen. Die gesundheitlichen Daten dieser Kinder zeigte, dass sie öfter an angeborene Herzfehlern litten. 3,9 Prozent der Kinder waren betroffen.

ACE-Hemmer nie unbedenklich

Zum Vergleich: in der Gruppe mit Mütter ohne ACE-Hemmer-Einnahme lag die Quote nur bei 1,6 Prozent. Die Medikamente sind also zu keinem Zeitpunkt der Schwangerschaft wirklich unbedenklich. Einige Mediziner geben allerdings zu bedenken, dass die Kinder auch die Herzfehler der Mutter schlicht geerbt haben könnten und die ACE-Hemmer im ersten Drittel doch keinen Einfluss auf den Fötus haben.