Anwendungsgebiete, Dosierung und Nebenwirkungen von Diazepam

Als Diazepam bezeichnet man ein Beruhigungsmittel, das u.a. gegen Angststörungen zur Anwendung kommt. Es zählt zu den Benzodiazepinen.

Von Jens Hirseland

Anwendungsgebiete und Wirkweise

Bei Diazepam handelt es sich um einen Arzneistoff, der zur Gruppe der Benzodiazepine gehört. Man verwendet ihn in erster Linie zur Behandlung von:

Das Mittel geht jedoch nur gegen die Symptome und nicht gegen die eigentlichen Ursachen der Erkrankungen vor.

Diazepam hat die Eigenschaft, angstlösend, beruhigend, muskelentspannend und antiepileptisch zu wirken. Die Halbwertszeit des Wirkstoffes liegt bei 24-48 Stunden. Außerdem kann er die Blut-Hirn-Schranke gut passieren, sodass die positiven Effekte rasch eintreten.

Zur Anwendung kommen Diazepam-Präparate zur symptomatischen Behandlung von:

  • Angstzuständen
  • Erregungszuständen
  • Spannungszuständen

Darüber hinaus setzt man den Arzneistoff auch vor operativen oder diagnostischen Eingriffen zur Beruhigung ein.

Im Falle einer Epilepsie verabreicht man Diazepam als Notfallmedikament, um einen Grand-mal-Anfall zu behandeln bzw. zu verhindern. Bei Kindern lässt sich Diazepam auch bei Fieberkrämpfen anwenden.

Diazepam verfügt über die Eigenschaft, sich im Gehirn an auf Benzodiazepine spezialisierte Rezeptoren zu binden. Auf diese Weise wird die Wirkung des hemmenden Botenstoffes GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) verstärkt.

Dieser setzt die Aktivität der Nervenzellen im zentralen Nervensystem herab, wodurch ein

  • beruhigender
  • angstlösender
  • schlafanstoßender und
  • entkrampfender

Wirkungseffekt erreicht wird.

Entwickelt wurde Diazepam im Jahr 1963 vom dem amerikanischen Pharmazeuten Leo Sternbach (1908-2005), der es unter dem Namen Valium auf den Markt brachte. Bis vor wenigen Jahren gehörte Diazepam zu den am häufigsten verordneten Benzodiazepinen in Deutschland.

Handelsübliche Präparate mit Diazepam sind

  • Valium
  • Faustan
  • Valiquid und
  • Valocordin-Diazepam.

Das verschreibungspflichtige Mittel ist aber auch in Form von Tropfen und Zäpfchen erhältlich.

Dosierung und Nebenwirkungen

Die Dosierung von Diazepam hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören vor allem das Ausmaß der Erkrankung sowie Gewicht und Lebensalter des Patienten.

Grundsätzlich sollte die Dosis jedoch so gering wie möglich ausfallen. Erhältlich sind die Diazepam-Tabletten in Dosierungen von 2, 5 und 10 Milligramm. Von den meisten Patienten wird Diazepam gut vertragen.

Mögliche Nebenwirkungen fallen eher gering aus. In manchen Fällen kommt es zu:

Außerdem wird häufig die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt.

Auswirkungen bei Senioren

Ältere Patienten leiden mitunter auch an Bewegungsstörungen oder Muskelschlaffheit, wodurch die Gefahr von Stürzen besteht. Gelegentlich bewirkt Diazepam bei Senioren auch genau das Gegenteil. Anstatt ruhig, reagieren die Betroffenen nach der Einnahme mit Unruhe und erhöhter Aktivität.

Gefahr der Abhängigkeit

Ein großer Nachteil von Diazepam ist, dass der Wirkstoff zu einer physischen und psychischen Abhängigkeit führt, wenn er über längere Zeit eingenommen wird. Beendet man die Therapie abrupt, können Entzugserscheinungen auftreten.