Innovative Augentropfen: Wissenschaftspreis für Tübinger Forscher

Von Katharina Cichosch
2. Januar 2013

Augentropfen zählen nicht gerade zur beliebtesten Form, in der Medikamente verabreicht werden können. Neben der für viele Menschen unangenehmen Anwendungsart fällt hier auch die hohe Wirkstoffkonzentration ins Gewicht: Weil das Eintröpfeln ins Auge oft mit einer erhöhten Tränenproduktion verbunden ist und die Tropfen mitunter auch ihr Ziel verfehlen, ist diese Arzneiform oft höher dosiert als andere Medikamente. Hierdurch steigt aber auch das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen an.

Wissenschaftler der Universitätsklinik Tübingen haben jetzt eine Methode entwickelt, wie Augentropfen auch mit geringerer Dosierung auskommen können - und somit ein deutlich verringertes Nebenwirkungspotential mit sich bringen. Dabei machten sich Professor Martin Spitzer, Dr. Sven Schnichels und ihr Team die neuen Möglichkeiten der Nanotechnik zu Nutze.

Die neue Verabreichungsform ermöglicht eine zielsichere Anwendung, wodurch mehr Effektivität erreicht wird und die Wirkstoffkonzentration im Medikament verringert werden könnte. Für die innovative Entdeckung wurden die Wissenschaftler mit dem niederländischen "Dutch Venture Challenge" Preis 2012 ausgezeichnet, der mit 25.000 Euro dotiert ist.