Neues Medikament gegen Hepatitis C soll 1.000 US-Dollar pro Tablette kosten

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2013

Hepatitis C gehört noch immer zu den gefährlichen Infektionskrankheiten, gegen die die Menschheit sich zu schützen versucht. Wer sich mit dem Virus ansteckt, muss in 80 Prozent der Fälle mit einem chronischen Verlauf der Krankheit rechnen. Leberschäden oder die Entstehung eines Tumors in der Leber können die unmittelbare Folge sein.

Lange Therapiedauer mit wenig Wirkung

Einige Therapiemöglichkeiten gibt es bereits, doch die Forschung läuft noch immer auf Hochtouren. Die derzeitigen Medikamente lassen noch immer zu wünschen übrig und eine Therapie dauert im Schnitt 24 bis 48 Wochen.

Sofosbuvir verspricht Abhilfe

Mit einen neuen Wirkstoff könnte nun endlich eine bessere Alternative in Sicht sein. Der Wirkstoff trägt den Namen "Sofosbuvir" und kann laut Studien die Infektion in der Hälfte der Zeit therapieren. Zudem konnten bis zu 90 Prozent der Patienten in den Studien so gut behandelt werden, dass ihre Virenlast sich so stark verringerte, dass man quasi von einer Heilung sprechen kann. Bisherige Mittel erreichen dieses Ziel nicht einmal halb so oft.

Extrem hohe Kosten

Doch all diese positiven Eigenschaften von Sofosbuvir werden von einer Tatsache überlagert: Das Medikament soll derart teuer sein, dass eine einzige Tablette 1.000 US-Dollar kosten wird. Der Euro-Preis für Deutschland ist derzeit noch nicht bekannt gegeben, doch man rechnet mit einem vergleichbaren Wert.

Herstellungskosten nur gering

Viele Ärzte regen sich sehr über diesen Preis auf, denn er ist nicht etwa mit einer komplizierten Herstellung des Medikaments zu erklären. Das Gegenteil ist der Fall: Die Herstellungskosten sind vergleichsweise gering. Eine Schätzung der Universität Liverpool besagt, dass sämtliche Tabletten für eine 12-wöchige Behandlung gerade einmal 68 bis 136 US-Dollar kosten würden. Grund für den extremen Marktpreis sieht man in der Tatsache, dass die verkaufende Firma das Medikament nicht selbst entwickelte, sondern einer anderen Firma abgekauft hat und dafür 11,2 Milliarden US-Dollar hingelegen musste.