Abgelaufene Medikamente nicht sofort wegwerfen: Viele sind noch länger wirksam

Von Nicole Freialdenhoven
27. November 2013

Bei den meisten Menschen stapeln sich angebrochene Medikamentenpackungen im heimischen Medizinschrank: Verschreibt der Arzt bei einer Krankheit bestimmte Tabletten, werden diese meist nicht aufgebraucht, so dass der Rest verwahrt wird.

Zwar empfehlen Ratgeber immer wieder, den Medizinschrank regelmäßig nach abgelaufenen Medikamenten zu durchforsten und diese zu entsorgen, doch dies ist nicht immer notwendig.

Zwar wirken die Medikamente nach einer Weile nicht mehr so gut wie früher, da sich die Wirkstoffe mit der Zeit abbauen, aber unwirksam sind sie deswegen noch lange nicht. Die häufig kurze Haltbarkeitsdauer ist auf ein Gerichtsurteil zurückzuführen, wonach medizinische Produkte kein Verwendbarkeitsdatum über fünf Jahre hinaus haben dürfen, weil sich der Wissensstand in dieser Zeit ändern könnte.

Bei flüssigen Produkten auf das Haltbarkeitsdatum achten

So müssen zum Beispiel Hinweise zu Neben- oder Wechselwirkungen regelmäßig aktualisiert werden, wenn die Forschung neue Erkenntnisse gewinnt.

Dennoch ist Vorsicht geboten, zum Beispiel bei flüssigen Produkten wie Hustensäften oder Augentropfen, die einmal angebrochen wurden: Sobald die Flasche geöffnet wurde, können Keime eindringen und toxische Reaktionen auslösen.

Dass - wie manche vermuten - die Haltbarkeitsdaten bewusst niedrig angegeben werden, damit die Pharmaindustrie mehr Profit aus neuen Verkäufen schlagen kann, wird von Experten dagegen zurückgewiesen.