Roche zieht Antrag auf Patent für ein Krebsmedikament in Indien zurück

Von Heidi Albrecht
20. August 2013

In Indien haben es Pharmakonzerne aus dem Ausland sehr schwer. Dass musste nun auch der Schweizer Konzern Roche feststellen, nachdem einer von ihm eingereichter Patentantrag für ein Brustkrebsmedikament vom indischen Patentamt abgelehnt wurde. Als Begründung hieß es, der Antrag sei nicht korrekt gestellt worden. Roche verfolge nun keine weiteren Bemühungen.

Bereits im Frühjahr hatte der Konkurrent Novartis versucht, das Krebsmedikament Glivec in Indien patentieren zu lassen. Das ging hoch bis zum obersten Gerichtshof, welcher letztendlich die Klage abwies.

Indien gehört mit seinem großen Marktvolumen von rund 13 Milliarden Dollar zu den wichtigsten Pharmamärkten überhaupt. Der Großteil der indischen Bevölkerung kann sich jedoch keine westlichen Medikamente leisten. Daher unterstützt die Regierung Programme, die Medikamente mit ähnlicher Wirkung hervorbringen. Das gelingt allerdings nur, wenn kein voller Patentschutz besteht.

An dieser Hürde sind bereits viele Konzerne gescheitert. Auch der Bayer Konzern hatte es schon versucht. Das eingeschränkte Patentrecht sorgt dafür, dass indische Konzerne die Medikamente zu billigen Preisen nachahmen dürfen. Roche versucht es nun auf einem Mittelweg. So streben die Schweizer eine Zusammenarbeit mit dem indischen Konzern an, wo das Medikament kostengünstiger hergestellt werden soll.