Emu-Öl: Naturheilmittel der Aborigines erlebt weltweiten Boom

Von Dörte Rösler
15. August 2013

Der Emu ist ein beeindruckender Laufvogel mit launischem Temperament. In freier Wildbahn sollte man ihm nicht zu nahe kommen. Immer mehr Menschen lassen den Emu allerdings bis an die Haut - als pflegendes Öl zur Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen oder gegen Entzündungen.

Schauspielerinnen nutzen Emu-Öl als Geheimtipp gegen Falten. Manche Hersteller werben sogar mit der Heilung von Allergien, Gefäßerkrankungen oder Krebs. Wunder sollten man von dem tierischen Fett allerdings nicht erwarten. Die bisher verfügbaren seriösen Studien belegen lediglich eine leicht entzündungshemmende Wirkung. Diese ist auch bei den Aborigines lange bekannt. Sie verwenden das Vogel-Öl seit Jahrhunderten zum Einreiben schmerzender Muskeln und Gelenke sowie zur besseren Wundheilung.

Da die Jagd auf Emus mittlerweile verboten ist, kommt das Öl heute ausschließlich von Zuchtfarmen. Rund 6 Liter lassen sich aus einem Tier gewinnen. Wissenschaftler betonen dabei, dass die Inhaltsstoffe des Öls von der Zusammensetzung der Nahrung abhängen. Insgesamt macht der hohe Anteil an langkettigen Fettsäuren Emu-Öl auch für die Ernährung interessant. Im Tierexperiment konnten dadurch etwa Entzündungen im Darm reduziert werden.