Korrekte Medikamenteneinnahme - viele Mittel wirken von Natur aus verzögert

Von Cornelia Scherpe
7. Januar 2013

Wenn die Kopfschmerzen einen zermürben oder man durch ein Schlafmittel schnell Ruhe finden will, greifen viele Menschen zu Medikamenten. Doch mancher ärgert sich dann, wenn die Wirkung scheinbar einfach nicht eintritt. Ärzte warnen aber davor, zu ungeduldig zu sein.

Eine weitere Tablette zu nehmen, ist oft nicht nur unnötig, sondern kann richtig gefährlich werden. Besser ist es, sich vorher beim Arzt oder beim Apotheker richtig über ein gekauftes Mittel aufklären zu lassen. Es gibt nämlich viele Wirkstoffe, die von Natur aus verzögert wirken. Dabei muss man bei einigen Medikamenten sogar mehrere Tage, manchmal sogar Wochen warten.

So hilft es beispielsweise kaum, wenn man am Abend Baldrian nimmt und dann sofort auf guten Schlaf hofft. Erst nach mehreren Wochen der regelmäßigen Einnahme wird das Schlafen besser. Auch viele Blutdrucksenker wirken nicht sofort. Hier gibt es unterschiedliche Wirkstoffgruppen und der Arzt sollte entscheiden, welche Wirkungsart für einen Patienten die Beste ist.

Ein klassischer Gedankenfehler ist auch, sich nach einer Impfung sofort geschützt zu fühlen. In der Regel dauert es mehrere Wochen, bis das Immunsystem nicht nur genügend Antikörper, sondern auch Gedächtniszellen gebildet hat.

Zu den verzögert wirkenden Mitteln gehören auch alle, die man als "Retard-Medikamente" bezeichnet. Sie sind so gemacht, dass die im Inneren gespeicherten Wirkstoffe erst verzögert freigesetzt werden. Diese Medikamente kommen zum Beispiel bei starken und chronischen Schmerzen zum Einsatz.