Immunsuppressiva - die Medikamente können schlummerndes Hepatitis B aktivieren

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2012

Nach einer größeren Operation ist es oft notwendig, dass ein Patient Immunsuppressiva einnehmen muss, damit der Körper das neue Medikament nicht abstößt. Die Arbeit mit solchen Transplantations-Medikamenten ist nie ganz ungefährlich. Das künstlich unterdrückte Immunsystem kann nicht auf eventuelle Angriffe von außen reagieren. Daher müssen die Patienten auch in möglichst keimfreien Räumen liegen. Wogegen diese Maßnahme aber nicht hilft, ist eine Bedrohung von Innen. Trägt ein Mensch bereits Erreger in sich, die in einer Art Schlafzustand waren, so können diese nun ausbrechen.

Die Abwehrkräfte, die jene Krankheitserreger in Schach gehalten haben, fallen nun ja aus. So hat eine Studie ergeben, dass auf diese Art Immunsuppressiva dafür sorgen können, dass Hepatitis B ausbricht. Es kommt aber nicht nur zu der Aktivierung der Erreger, diese können sich auch besser vermehren. Schuld ist der Effekt, den Immunsuppressiva auf unsere Leber haben. Die Leberzellen reagieren schlecht auf die Mittel und müssen daher den Stoffwechsel ankurbeln. Dies führt wiederum dazu, dass Viren wie die von Hepatitis B sich sehr schnell vermehren können.

Diese Erkenntnis ist für die Medizin sehr wichtig. Oft müssen Menschen nach der Erkrankung an Hepatitis B eine neue Leber erhalten. Doch diese kann dann gleich wieder angegriffen werden, wodurch nichts gewonnen ist.