Keine rezeptfreien Arzneimittel einfach an Kleinkinder verabreichen

Von Katja Seel
9. Januar 2012

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat Eltern vor der allzu sorglosen Abgabe rezeptfreier Medikamente an ihre Kinder gewarnt. Gerade Kleinkinder und Babys könnten durch für Erwachsene völlig unbedenkliche Inhaltsstoffe gefährdet werden, da ihr Stoffwechsel mit dem einer erwachsenen Person nicht zu vergleichen sei. Generell sollte man sich ärztlichen Rat einholen, bevor man zu Arzneien greife.

Der Verband verwies in diesem Zusammenhang auch auf eine kanadische Studie, nach der nur ein verschwindend geringer Teil rezeptfreier Medikamente bei Kindern überhaupt zu einer Verbesserung der Beschwerden geführt habe. Arzneien, die die Wirkstoffe Koffein, Zink, Vitamin C und Echinacea enthielten - deren Wirksamkeit generell nicht unumstritten ist -, sollten in keinem Fall an Minderjährige verabreicht werden.

In besonderem Maße ist Vorsicht bei Kleinkindern unter einem Jahr angebracht: Man sollte hier weder auf Tinkturen zum Einreiben noch auf solche zum Inhalieren zurückgreifen, da diese meist ätherische Öle enthalten, die im schlimmsten Fall Atemnot oder sogar Ersticken verursachen können.

Kindern, die älter als ein Jahr sind, hilft bei Erkältungen reichlich Wasser zu trinken und gegebenenfalls ein heißes Getränk mit einem halben Teelöffel Honig. Dieses alte Hausmittel wirkt unter anderem schlaffördernd und wird daher am besten abends verabreicht.