Forschungen der Pharmaindustrie beachten oft den Geschlechterunterschied nicht

Männer und Frauen benötigen unterschiedliche Dosierungen bei Medikamenten

Von Cornelia Scherpe
27. Juli 2011

Um Medikamente zu verbessern und um Nebenwirkungen zu erforschen, werden von Pharmaindustrien immer wieder Studien betrieben. Dabei wird aber häufig nicht darauf geachtet, dass Männer und Frauen durchaus verschiedene Nebenwirkungen erleben können. Der kleine Unterschied wird ausgeblendet und meist nur männliche Probanden zur Studie geladen. Im Durchschnitt wählt man Männer von 1,75 Metern und 75 Kilogramm im mittleren Alter. Einige Ärzte sind der Meinung, dass so eine Wissenslücke entsteht.

Frauen benötigen häufig andere Dosierungen als Männer

Frauen können aufgrund ihrer geringeren Körpermasse zum Beispiel anders auf die Standard-Dosierung eines Mittels reagieren. Manchmal benötigen sie vielleicht weniger und erleiden stärkere Nebenwirkungen durch die zu hohe Dosis. Für starke Schmerzmedikamente wie Morphin ist dies sogar bereits bewiesen.

Bereits seit 1993 spricht sich die US-Arzneibehörde "FDA" dafür aus, Unterschiede bei den Geschlechtern ernst zu nehmen. Einige Pharmaindustrien beachten dies inzwischen und erreichen eine Frauenquote von immerhin 40 Prozent. In den meisten Fällen ist jedoch eine Quote von zehn Prozent oder weniger die Regel.