Krankenkassen leiden unter Kosten für Biologika: Neue Biosimilare sollen Preiskampf anheizen

Wirksamkeit günstigerer Biosimilare muss vor Freigabe anhand von Studien belegt werden

Von Nicole Freialdenhoven
23. Dezember 2014

Biologische Medikamente stehen seit einigen Jahren hoch im Kurs. Ein bekanntes Beispiel ist das moderne Insulin für Diabetes-Patienten, das in speziellen Bioreaktoren aus Bakterien und Hefe gebildet wird. Dadurch wurde die früher genutzte aufwändige Gewinnung aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen oder Rindern überflüssig.

Bei rheumatischen Erkrankungen werden hingegen oft künstlich erzeugte Antikörper eingesetzt, die die im Körper fehlenden Antikörper ersetzen.

Krankenkassen setzen auf günstigere Nachahmung

Allerdings verursachen die Biologika enorme Kosten für die Krankenkassen: Sie verschlingen 18 Prozent der gesamten Ausgaben für Medikamente, obwohl auf sie nur 3 Prozent der Rezepte entfallen.

Abhilfe sollen nun sogenannte Biosimilare schaffen, Nachahmerprodukte, die sich nur geringfügig von den Biologika unterscheiden, aber um einiges billiger sind. Je mehr dieser Biosimilare produziert werden, umso eher wird der Preiskampf unter den Herstellern angeheizt.

Zur Freigabe sind aufwändige Tests notwendig

Damit ähneln Biosimilare den Generika, die nach Ablauf der Patentfrist als Kopien teurerer Medikamente hergestellt werden. Allerdies müssen sie anders als diese ein aufwändiges Testverfahren durchlaufen und ihre Wirksamkeit anhand einer Patientenstudie belegen.

Dies schränkt den Preisvorteil wieder ein: Experten rechnen mit rund 20-30% Preisnachlass bei Biosimilaren im Vergleich zu den originalen Biologika.