Valproinsäure gegen Epilepsie - Schwangere sollten das Mittel dringend meiden

Epilepsie-Medikament löst schwere Entwicklungsstörungen und Behinderungen bei Ungeborenen aus

Von Cornelia Scherpe
17. Oktober 2014

Epilepsie kann dank der modernen Medizin inzwischen gut kontrolliert werden. Durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten ist es möglich, den Patienten vor Anfällen zu schützen. Ein bekanntes Mittel gegen Epilepsie ist die Valproinsäure. Diese wird an Patientinnen allerdings nur dann verschrieben, wenn diese selbst angeben, nicht schwanger zu sein und eine sichere Verhütung zu praktizieren.

Valproinsäure bringt schwere Folgen für Ungeborene mit sich

Valproinsäure gilt nämlich als äußert schädlich für ungeborene Kinder. Die EMA, die Europäische Arzneimittel-Agentur, betont diesen Umstand nun einmal mehr, nachdem eine aktuelle Meta-Auswertung diverser Studie erneut gezeigt hat, wie gefährlich Valproinsäure für Ungeborene ist.

Die Analyse hatte deutlich gemacht, dass 30 Prozent bis 40 Prozent aller Frauen, die während einer Therapie mit Valproinsäure schwanger waren, behinderte Kinder zur Welt gebracht hatten. Bereits im Vorschulalter zeigten die Jungen und Mädchen teils schwere Entwicklungsstörungen. Dazu zählten Probleme beim altersgerechten Sprechen, motorische Beeinträchtigungen und Gedächtnisstörungen.

In vielen Fällen musste ein verminderter IQ festgestellt werden. Ferner zeigte sich, dass im Vergleich zu Kindern ohne Kontakt zu Valproinsäure im Mutterleib, die betroffenen Kinder zu Autismus tendierten. Die Gefahr hierfür war um das 5-Fache erhöht.

Kinderwunsch unbedingt mit Arzt besprechen

Frauen mit Epilepsie und einem Kinderwunsch sollten diesen daher vorab mit ihrem Neurologen und dem Frauenarzt besprechen und genau planen. Grundsätzlich ist eine Schwangerschaft auch für Epileptikerinnen kein Problem, die Medikamente müssen jedoch vom Wirkstoff und der Dosierung her genau angepasst werden.