Bunte Generika erschweren Therapietreue - Patienten sind schneller verwirrt

Von Nicole Freialdenhoven
23. Juli 2014

Erhalten Patienten im Laufe der Zeit verschiedene Generika in unterschiedlichen Farben und Pillenformen, leidet ihre Therapietreue. Dies ergab eine Studie der Harvard Medical School in Boston, die dazu die Nachbehandlung von Herzinfarktpatienten in den USA verfolgten.

Verschiedene Farben und Formen von Generika verunsichern Patienten

Die Patienten erhielten innerhalb von 90 Tagen mindestens ein Generikum, d.h. Betablocker, Statine, ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorblocker. Im Laufe des folgenden Jahres erhielten 29% der insgesamt 11513 Patienten unterschiedliche Generika, während die übrigen Patienten stets das gleiche Mittel bekamen. Dabei stellte sich heraus, dass in dieser Gruppe 66 Prozent ihre Medikamente nicht regelmäßig einnahmen, wenn sich die Form der Generika verändert hatte. Bei einer wechselnden Farbe waren es immerhin noch 34 Prozent.

Die Forscher vermuten, dass eine neue Form oder Farbe die Patienten verwirrt und verunsichert. Sie plädieren daher dafür, dass chemisch identische Generika in Zukunft die gleiche Form und Farbe erhalten sollen. Außerdem sollten Ärzte ihre Patienten verstärkt darüber aufklären, dass Generika zwar unterschiedlich aussehen können, aber dennoch die gleiche Wirkung erzielen.