Der Weg der Medikamente vom Hersteller zum Patienten: Großhändler haben Kontrollfunktion

Von Nicole Freialdenhoven
6. Juni 2014

Auch eine umfassende Prüfung neuer Medikamente vor der Freigabe können nicht immer verhindern, dass es nach der Einnahme zu Nebenwirkungen kommt.

Dann sind Ärzte, Apotheker und auch die Pharmafirmen selbst gefordert, diese Nebenwirkungen auch zu melden, um im schlimmsten Fall die Notbremse zu ziehen und ein Medikament wieder vom Markt zu nehmen. Pharmakovigilanz wird dieser Prozess genannt, der in den letzten Jahren schon verbessert wurde - aber nach Ansicht von Forschern noch weiter verbessert werden könnte.

Lieferkontrolle von Medikamenten durch Großhändler

So kamen unlängst gefälschte Chargen des Krebsmittels Herceptin in den legalen Handel, deren Auslieferung jedoch so gut zurückverfolgt werden konnte, dass sämtliche 33 betroffenen Chargen in der EU lückenlos zurückgerufen werden konnten.

Eine wichtige Aufgabe kommt dabei den Medikamentengroßhändlern zu, die das Bindeglied zwischen einzelnen Apotheken und Pharmakonzernen darstellen. Da Apotheken nur über begrenzte Lagerkapazitäten verfügen, müssen viele Medikamente kurzfristig bestellt und geliefert werden.

Alternativen zu Medikamenten bei Engpässen

In den Zentren der Großhändler werden sämtliche Wareneingänge der Konzerne und Bestellvorgänge durch Apotheken lückenlos kontrolliert. Allerdings kann es immer wieder vorkommen, das bestimmte Medikamente nicht zur Verfügung stehen, weil Patente abgelaufen sind oder ein Mittel an den hohen Sicherheitsstandards der EU scheiterte. Dann können jedoch generell Alternativen empfohlen werden.