Neues Mittel gegen Schlaf-Wach-Syndrom zugelassen: Vor allem Blinde können profitieren

Von Nicole Freialdenhoven
6. Februar 2014

Der tägliche Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen wird vom Tageslicht entscheidend beeinflusst: Wird es draußen hell, erhält der Körper Signale aufzuwachen, wird es abends dunkel, wird der Körper müde.

"Non-24"-Syndrom und die gesundheitlichen Auswirkungen

Kann das Gehirn durch eine Schädigung der Sehnerven keine Informationen mehr über das Tageslicht empfangen, ist dieser Rhythmus gestört. Dies ist vor allem bei vollständig blinden Menschen der Fall. Die Medizin spricht dann vom "Non-24"-Syndrom, oder hypernykthemeralen Syndrom.

Das Non-24-Syndrom führt im Laufe der Zeit zu schweren gesundheitlichen Problemen, da der Körper wichtige Funktionen wie die Körpertemperatur, den Glukosestoffwechsel und den Blutdruck nicht mehr auf die Tageszeiten abstimmen kann.

Neues Medikament Tasimelteon im Test

Das neue Medikament Tasimelteon verspricht nun Abhilfe bei diesem Problem. Es handelt sich dabei um einen Melatonin-Agonisten, der die innere Uhr der betroffenen Person wieder mit dem Tageslicht synchronisiert.

In zwei erfolgreichen Phase III-Studien konnte der Hersteller belegen, dass Tasimelteon den nächtlichen Schlaf der Probanden günstig beeinflusste und die Müdigkeit am Tag reduzierte. Allerdings kam es auch zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Alpträumen.

Medikamentenzulassung in den USA

Da nach der Einnahme die mentale Aufmerksamkeit eingeschränkt sein kann, wird empfohlen, die tägliche Dosis abends vor dem Zubettgehen zu nehmen.

In den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA dem Medikament nun die Zulassung erteilt.