Tabletten schon für Kleinkinder: Es müssen nicht immer medizinische Säfte sein

Von Nicole Freialdenhoven
6. Januar 2014

Kleine Kinder erhalten Medizin meist in Form von Saft, der ihnen mit einem Löffel mühsam eingeflößt werden muss. Eltern können ein Lied davon singen wie lange es dauert, den Nachwuchs zum Öffnen des Mundes zu überreden und die ungeliebte Flüssigkeit zu schlucken. Trotzdem setzen sowohl Eltern als auch Mediziner bei kleinen Kindern meist auf Säfte, da sie Angst haben, dass Tabletten im noch nicht ausgewachsenen Hals stecken bleiben können.

Tabletten wurden von kleinen Kindern in Untersuchung eher akzeptiert

Kinderärzte der Universität Düsseldorf haben sich diesem Problem nun angenommen und ein Experiment mit insgesamt 306 Kindern zwischen sechs Monaten und sechs Jahren durchgeführt, die drei Milliliter Saft und zwei Tabletten von je zwei Millimeter Größe schlucken sollten. Die Tabletten durften die Kinder mit ihrem Lieblingsgetränk herunterspülen. Dabei stellte sich heraus, dass die Kinder die Tabletten eher akzeptierten als den Saft, der je nach Alter nur von 39,2% (die Jüngsten) bis 72,5% (die Ältesten) vollständig eingenommen wurde.

Lediglich zwei Kleinkinder unter einem Jahr hatten sich beim Einnehmen der Tabletten verschluckt, ansonsten gab es keinerlei Probleme. Die Mediziner nehmen daher an, dass auch kleine Kinder zumindest unter ärztlicher Aufsicht mit Tabletten behandelt werden können, die eine sorgfältigere Dosierung möglich machen und auf weniger Widerwillen stoßen.