Rund um die Medikamenteneinnahme - Häufigkeit, Wirkung, Wechselwirkungen, Aufbewahrung, Entsorgung

Um gut wirken zu können, müssen Medikamente richtig eingenommen werden. Doch was bedeuten die verschiedenen Einnahmehinweise? Und was gilt es bei der Einnahme von Arzneimitteln sonst noch zu wissen?

Von Jens Hirseland

Die moderne Medizin und ständige Entwicklung wirksamer Medikamente hat den Menschen unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten sicherlich vor vielen Beschwerden und Krankheiten beschützt und unsere Lebenserwartung deutlich angehoben. Doch so hilfreich Medikamente auch sind, durch Missbrauch oder falschen Umgang können Sie auch schnell das Gegenteil erreichen und unserem Organismus schaden. paradisi.de sagt Ihnen, worauf Sie beim Umgang mit Medikamenten achten sollten.

Sicherlich jeder von uns hat in seinem Leben schon einmal mehr oder weniger starke Medikamente konsumiert, sei es

Die Auswahl jener Mittelchen ist groß. Ob

täglich kommen neue Medikamente auf den Markt und werden neue Arzneimittel erforscht. Doch so sehr Medikamente uns helfen, kein Mittel ist völlig ohne Nebenwirkung.

Selbst die von vielen als harmlos eingestuften rein pflanzlichen Medikamente können bei falscher Anwendung schwerste Nebenwirkungen haben. Gerade beim Griff zu Medikamenten ohne ärztliche Verordnung sind daher gewisse Maßnahmen erforderlich, um die gewünschte heilende Wirkung zu erreichen.

Kauf von Medikamenten

Wenn Sie zunächst lieber die Selbstbehandlung wählen und ohne ärztliche Verordnung zu Medikamenten greifen möchten, dann sollten Sie beim Kauf derer einige wichtige Dinge beachten.

Informierung und Beratung

Informieren Sie sich vor dem Kauf ausführlich über das gewünschte Medikament. Ziehen Sie dazu

zu Rate.

Beratung durch den Apotheker

Am besten aber nehmen Sie die Beratung des Apothekers in Anspruch, denn es heißt ja nicht ohne Grund "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker". Der Apotheker kann Ihnen genaue Informationen über das gewünschte Medikament geben. Er weiß,

Selbstbehandlung ok, aber nicht auf Dauer

Leichte Beschwerden wie Schnupfen, Husten oder Magenschmerzen können zunächst durchaus mit rezeptfreien Medikamenten selbst behandelt werden. Die Selbstbehandlung über einen längeren Zeitraum hinweg kann aber auch Symptome verdecken und eine Gefahr für Ihren Organismus werden.

  • Nehmen Sie Medikamente daher niemals länger als zwei Wochen ein und
  • ziehen Sie einen Arzt zu Rate, wenn Ihre Beschwerden nicht nachlassen wollen.

Nicht sofort zum Arzneimittel greifen

Behandeln Sie nicht jede kleinste Beschwerde direkt mit Arzneimitteln. Kopfschmerzen nach übermäßigem Alkoholkonsum sind kein Grund Tabletten zu schlucken. Geben Sie Ihrem Körper lieber die Möglichkeit, selber mit den Beschwerden fertig zu werden und unterstützen Sie Ihn bloß mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr.

Beipackzettel sorgfältig lesen

Jedem Medikament liegt ein Beipackzettel bei, der allerdings von den meisten Leuten eher links liegengelassen wird. Dabei gilt es, den Beipackzettel genauestens zu studieren, vor allem, wenn Sie dieses Medikament regelmäßig konsumieren. Denn Medikamente werden permanent auf ihre Sicherheit und Wirksamkeit überprüft, so dass sich daran womöglich etwas ändern könnte, was für Ihre Gesundheit von Bedeutung ist.

Die Bedeutung der Einnahmehinweise

Damit ein Präparat seine volle Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, dass die enthaltenen Wirkstoffe eine bestimmte Konzentration erreichen.

So ist bei einigen Arzneimitteln ein konstanter Blutspiegel erforderlich, damit es zu einer positiven Wirkung der Mittel kommt.

  • Ist zum Beispiel der Blutspiegel zu hoch, können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten;
  • ist er jedoch zu niedrig, kann es sein, dass das Mittel nicht richtig wirkt.

Damit es nicht dazu kommt, gibt es verschiedene Einnahmehinweise, an die man sich unbedingt halten sollte. Doch was bedeuten die unterschiedlichen Hinweise genau?

Einnahme einmal täglich

Damit ist gemeint, dass das Medikament einmal am Tag und immer zu einer bestimmten Uhrzeit eingenommen werden muss. Diese Uhrzeit (plus oder minus zwei Stunden) sollte regelmäßig eingehalten werden, damit der Wirkstoffpegel im Körper ausreichend hoch ist.

Einnahme zweimal täglich

Bei einer Einnahme zweimal am Tag soll die tägliche Dosis des Medikaments auf zwei Zeitpunkte aufgeteilt werden. Das heißt, das Mittel wird alle zwölf Stunden eingenommen. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Wirkstoffgehalt im Blut hoch genug bleibt.

Einnahme dreimal täglich

Das bedeutet, dass das Medikament alle acht Stunden eingenommen werden sollte. Damit das Präparat nicht an Wirkung einbüßt, sollte dieser Zeitrahmen so genau wie möglich eingehalten werden. Dabei müssen auch die Nachtstunden berücksichtigt werden, in denen es zu einem Wirkungsverlust des Mittels kommen kann, wenn man es zu früh einnimmt.

Einnahme vor dem Essen

In diesem Fall muss das Medikament auf nüchternen Magen, also vor den Mahlzeiten, eingenommen werden. Dabei sollte man mit viel Wasser nachspülen, damit das Mittel so schnell wie möglich in den Darm gelangt. Bei manchen Präparaten ist eine Einnahme vor dem Essen erforderlich, da ihre Wirkung durch die Nahrung vermindert oder unwirksam gemacht werden kann. In der Regel sollten solche Medikamente mindestens eine Stunde vor dem Essen verabreicht werden.

Einnahme während des Essens

Während der Mahlzeiten werden Arzneimittel eingenommen, die beispielsweise magenschädlich sind. Auf diese Weise kommen sie mit der Magenschleimhaut kaum in Berührung. Durch die Vermischung mit der Nahrung tritt die Wirkung des Mittels verzögert ein.

Einnahme nach dem Essen

In diesem Fall sollte das Medikament erst dann eingenommen werden, wenn das Essen den Magen schon wieder verlassen hat. Dabei wird empfohlen, dass Mittel erst zwei Stunden nach den Mahlzeiten einzunehmen. Nimmt man es zu früh ein, kann seine Wirkung durch die Nahrung vermindert werden.

Die Wirkung eines Medikaments kann jedoch auch durch die "innere Uhr" des Menschen beeinflusst werden...

Medikamente abhängig vom Biorhythmus einnehmen

Unter dem Biorhythmus versteht man die so genannte "innere Uhr" des Menschen. Er kann bei der Einnahme von Medikamenten eine wichtige Rolle spielen.

In vielen Bereichen folgt der menschliche Körper einem bestimmten Rhythmus. Das heißt, dass sich verschiedene Abläufe ständig wiederholen. Dazu gehören vor allem biologische Funktionen, die einem Tag-Nacht-Rhythmus unterliegen, wie

  • die Körpertemperatur
  • die Pulsfrequenz
  • die Ausschüttung von Glukokortikoiden oder
  • der Blutdruck.

Die Biorhythmen sind dafür verantwortlich, zu welcher Zeit die Ausschüttung von Hormonen erfolgt und wann ein Mensch müde wird. Darüber hinaus können sie die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. Die Schwankungen der Körperfunktionen erfolgen in Minuten, Tagen, Monaten oder Jahren.

Man unterscheidet zwischen

  • zirkadianen Rhythmen (Tag-Nacht-Rhythmen)
  • zirkamensuellen Rhythmen (Monatsrhythmen) und
  • zirkaanualen Rhythmen (Jahresrhythmen).

Am häufigsten tritt jedoch der Tag-Nacht-Rhythmus auf.

Mögliche Schwankungen

Die Steuerung der regelmäßigen Abläufe unterliegt sowohl inneren als auch äußeren Faktoren wie Hormonen oder Licht. Eine bedeutende Rolle spielt die innere Uhr beim Schlaf-Wach-Rhythmus oder beim Menstruationszyklus der Frau. Während der verschiedenen Tageszeiten kommt es zu Schwankungen bei den Körperfunktionen.

  • So ist zum Beispiel der Blutdruck nachmittags am höchsten,
  • während gleichzeitig die Durchblutung der Leber nur gering ist.

Das bedeutet, dass die Verstoffwechselung von Medikamenten zu dieser Tageszeit nur langsam vorangeht.

Worauf bei der Medikamenteneinnahme zu achten ist

Sogar Krankheiten folgen mitunter einem bestimmten Zeitplan. So ist vor allem am Morgen die Gefahr, einen Asthmaanfall zu erleiden, am höchsten. Aus diesem Grund nimmt man Asthmamittel vor allem am Abend ein. Auf diese Weise lässt sich das Risiko eines Anfalls reduzieren.

Sogar das Schmerzempfinden unterliegt Schwankungen. Während es abends und nachts stärker ausgeprägt ist, wird es zwischen 14 und 15 Uhr am geringsten wahrgenommen. Die körperlichen Vorgänge beeinflussen auch die Wirkung von Arzneimitteln, sodass diese je nach Tageszeit einen unterschiedlichen Effekt haben.

  • So wirken zum Beispiel lokale Schmerzmittel, die man am frühen Nachmittag einnimmt, länger, als wenn sie in den Morgen- oder Abendstunden verabreicht werden,

was mit der geringeren Leberdurchblutung zusammenhängt. Da die schmerzstillenden Wirkstoffe deswegen langsamer aus dem Organismus abgebaut werden, hält ihre Wirkung länger an. Aus diesem Grund wird empfohlen, eine Zahnarztbehandlung am besten am Nachmittag durchführen zu lassen.

Wirkungsunterschiede

Zu den Medikamenten, die man am Morgen einnehmen sollte, gehören

Eine bessere Wirkung am Abend haben

  • entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen
  • Acetylsalicylsäure und Ketoprofen
  • Asthmamittel wie Salbutamol, Prednison und Theophyllin
  • Mequitazine gegen Allergien
  • H2-Blocker gegen Magen-Darmgeschwüre wie Ranitidin, Cimetidin und Famotidin, oder
  • Statine zur Senkung von Cholesterin wie Lovastatin und Simvastatin.

Wie ein Medikament wirkt, hängt auch mit dem Geschlecht des Patienten zusammen...

Gender-Medizin - Unterschiede zwischen Mann und Frau

Dass Männer und Frauen verschieden sind, ist keine neue Erkenntnis. Doch auch vom gesundheitlichen Standpunkt sind zahlreiche Unterschiede zu beachten.

Bei der Gender-Medizin oder Gender Medicine handelt es sich um einen Fachbereich, der sich mit den medizinischen Unterschieden zwischen den beiden Geschlechtern befasst. So wurde in der Vergangenheit wiederholt festgestellt, dass Männer und Frauen unterschiedlich auf Medikamente reagieren. So testet man erst seit den 80er Jahren neue Arzneimittel auch an Frauen. Vorher wurden solche Tests ausschließlich bei Männern durchgeführt.

Bei den Tests, an denen Frauen beteiligt waren, stellte sich heraus, dass das weibliche Geschlecht auf bestimmte Wirkstoffe anders reagiert als das männliche Geschlecht. Aus diesem Grund wurde die Gender-Medizin ins Leben gerufen.

Unterschiede zwischen Mann und Frau

Dass es medizinische Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, lässt sich nicht nur auf die biologischen Aspekte zurückführen, sondern auch auf psychosoziale Gesichtspunkte. So leben Männer prinzipiell gefährlicher als Frauen, was ihre Gesundheit anbelangt.

  • Zum Beispiel ist der Anteil an Rauchern bei Männern um 10 Prozent höher als beim weiblichen Geschlecht,

was zugleich ein höheres Lungenkrebsrisiko bedeutet.

  • Weiterhin ist die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, bei Männern deutlich ausgeprägter als bei Frauen.

Als Grund dafür gilt unter anderem die gesellschaftliche Rolle des Mannes.

Unterschiede bei der Einnahme von Medikamenten

Unterschiede bestehen auch bei der Einnahme von Medikamenten. Wie bereits erwähnt, reagieren Frauen auf bestimmte Substanzen anders als Männer. So kann es bei Frauen beispielsweise durch eine andere Ausschüttung von Enzymen in der Leber häufiger zu Nebenwirkungen kommen. Bei Männern treten in diesem Fall negative Nebeneffekte eher selten auf.

Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei Digitalis (Herzglykoside). So ergaben Studien, dass bei Frauen das Todesfallrisiko durch die Einnahme von Digitalis steigt. Pflanzen, die Digitalis enthalten sind beispielsweise der Fingerhut und das Maiglöckchen.

Unterschiede bei der Diagnose von Erkrankungen

Erhebliche Differenzen zwischen Mann und Frau bestehen auch bei der Diagnose von Krankheiten.

  • So gehen Frauen offener mit ihren Erkrankungen und Beschwerden um und suchen häufiger einen Arzt auf als Männer.
  • Auch Vorsorgeuntersuchungen nutzen sie intensiver, während Männer eher als Vorsorgemuffel gelten.

Egal ob Frau oder Mann - Werden Medikamente durch einen Arzt verschrieben, ist es wichtig, sich bei der Einnahme an dessen Angaben zu halten...

Die Notwendigkeit der "Compliance" und die Probleme der "Non-Compliance"

Definition der Begriffe

Der Begriff "Compliance" oder "Komplianz" dient als Oberbegriff für das kooperative Verhalten eines Patienten während einer Therapie. Man spricht auch von "Therapietreue". Das bedeutet, dass der Patient die Anweisungen des Arztes konsequent befolgt. Vor allem für chronisch kranke Patienten ist die Compliance überaus wichtig.

Problematisch ist jedoch, dass viele Patienten von dem vorgegebenen Behandlungsschema abweichen, wodurch wiederum der Erfolg der Therapie gefährdet wird. In diesem Fall sprechen Mediziner von einer "Non-Compliance".

Mögliche Gründe der Non-Compliance

Wenn eine medikamentöse Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt, muss dies nicht immer an den Präparaten liegen. Häufig verhindert der Patient selbst, dass es zu Therapiefortschritten kommt, weil er auf die regelmäßige Einnahme der Medikamente aus unterschiedlichen Gründen verzichtet.

  • So reagieren manche Patienten ängstlich, wenn sie die Packungsbeilage eines Mittels studieren, und dann aufgrund eventueller Nebenwirkungen befürchten, dass das Medikament ihnen mehr schadet als nutzt.
  • In anderen Fällen wird zwar mit der medikamentösen Therapie begonnen, doch sobald es ihnen besser geht oder Nebenwirkungen auftreten, setzen die Betroffenen das Mittel wieder ab.
  • Manche Patienten vergessen auch schlicht und einfach die Einnahme ihrer Medikamente.

Betroffene Patienten

Schätzungen zufolge verhalten sich zwischen 12 und 35 Prozent aller Patienten je nach Krankheitsbild unkooperativ bei ihrer Behandlung. Besonders verbreitet ist die Non-Compliance bei Menschen, die unter

leiden.

Noch alarmierender sind die Zahlen, wenn es um die Langzeiteinnahme von Medikamenten geht. So befolgt etwa die Hälfte aller chronisch erkrankten Patienten nicht die Anweisungen ihres Arztes.

Damit man das Ausmaß und die Gründe für eine Non-Compliance besser herausfinden kann, muss die Therapietreue entsprechend gemessen werden. Dazu kommen entweder direkte oder indirekte Messungen zur Anwendung.

So kann zum Beispiel die Konzentration der Arzneimittel im Blut gemessen werden. Eine andere Möglichkeit ist das Führen eines Patiententagebuches.

Folgen der Non-Compliance

Mitunter kann eine Non-Compliance fatale Folgen für den Patienten haben. Das gilt besonders bei einer Therapie mit Immunsuppressiva nach einer Organtransplantation.

Dabei handelt es sich um Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, um eine Abstoßungsreaktion des Körpers zu verhindern. Ohne diese Mittel besteht die Gefahr, dass das neue Organ versagt.

Finanzielle Folgen

Die mangelnde Therapietreue vieler Patienten hat aber auch finanzielle Folgen. So entstehen Jahr für Jahr in Deutschland zusätzliche Kosten von 7,5 bis 10 Milliarden Euro durch Non-Compliance. Um eine bessere Compliance zu erzielen, wird eine ausführliche Aufklärung des Patienten durch Ärzte und Apotheker empfohlen.

Besonders, wenn es sich bei den Patienten um Kinder handelt, ist bei der Verabreichung von Medikamenten äußerste Sorgfalt und Vorsicht gefragt.

Kinder und Medikamente - Tipps zur Verabreichung

Wird ein Kind krank, ist es oftmals erforderlich, dass es bestimmte Arzneimittel einnimmt, was jedoch nicht immer leicht ist. Besonders bei kleinen Kindern kann das Verabreichen von Medikamenten zur Geduldsprobe werden. Manche Kinder spucken das eingenommene Präparat einfach wieder aus oder erbrechen es, andere wiederum machen gar nicht erst den Mund auf.

Mit ein paar Tipps und Tricks lässt sich das Einnehmen der wichtigen Medikamente jedoch einfacher gestalten.

Beratung durch den Arzt

Grundsätzlich sollte man kleinen Kindern keine Medikamente verabreichen, die nicht vom Arzt verordnet wurden. Es ist also besser, wenn man sich vom Kinderarzt beraten lässt. Dieser kann auch Tipps geben, wie man das jeweilige Medikament kindgerecht verabreicht. Manchmal genügt auch die Umstellung von einem Präparat zu einem anderen, denn zahlreiche Wirkstoffe sind sowohl in

enthalten. In der Regel lassen sich Tropfen oder Zäpfchen leichter einnehmen als Tabletten, die Probleme beim Herunterschlucken bereiten können.

Medizin mit der richtigen Nahrung aufnehmen

Eine beliebte Methode ist, dem Kind die Medizin in das Essen zu mischen. Auf diese Weise lässt sich der manchmal unangenehme Geschmack gut überdecken. Diese Vorgehensweise hat jedoch auch Nachteile, denn bestimmte Medikamente sollten besser nicht mit Nahrungsmitteln zusammen eingenommen werden.

So eignen sich zum Beispiel Milch oder Milchprodukte nicht zur gemeinsamen Einnahme mit Antibiotika, da sie die Wirkung der Medikamente negativ beeinflussen können. Besser sind dagegen Säfte oder Tees.

Im Zweifelsfall sollte man den Arzt befragen, der Auskunft darüber gibt, welche Medikamente mit Lebensmitteln vermischt werden dürfen. Grundsätzlich sollte das Kind beim Einnehmen der Arznei aufrecht sitzen, damit es sich nicht verschluckt.

Tropfen und Zäpfchen

Nasen- oder Ohrentropfen können in einem Wasserbad vorgewärmt werden. Das Kind empfindet sie dann als weniger unangenehm.

Auch Zäpfchen gleiten wesentlich besser, wenn man sie mit der Hand vorwärmt und mit etwas Wasser anfeuchtet. Dazu kann man auch ein wenig Vaseline verwenden. Flüssige Medikamente verabreicht man am besten mit einem Löffel oder einer Pipette.

Verhalten beim Verabreichen

Beim Verabreichen des Arzneimittels sollte man immer ruhig auf das Kind einwirken. Ist es schon etwas älter, kann man ihm erklären, wozu die Einnahme des Mittels nötig ist. Manchmal hilft auch eine kleine Belohnung, um das Kind für die Einnahme zu motivieren. Auf keinen Fall darf man das Medikament mit Gewalt einflößen.

In den folgenden Abschnitten gehen wir auf mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen von Medikamenten ein...

Mögliche Wechselwirkungen mit verschiedenen Nahrungsmitteln

Im Durchschnitt nimmt jeder Deutsche rund 1.250 Tabletten pro Jahr zu sich. Oftmals spült man die Medikamente mit

  • Kaffee
  • Milch oder sogar
  • Alkohol

herunter, ohne zu bedenken, dass bestimmte Lebensmittel zu unerwünschten oder sogar gefährlichen Wechselwirkungen führen können.

Wechselwirkungen

Bei über 300 verschiedenen Arzneistoffen besteht die Gefahr, dass sie an Wirkung einbüßen oder sogar giftig werden, wenn man sie gemeinsam mit bestimmten Nahrungsmitteln einnimmt. Diese Arzneistoffe befinden sich in mehr als fünftausend gebräuchlichen Medikamenten, sodass bei 12,5 Prozent aller Arzneimittel die Gefahr von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Lebensmitteln besteht.

In den meisten Fällen sind die Wechselwirkungen nicht allzu schlimm, wenn man nur hin und wieder ein Schmerzmittel zu sich nimmt. Deutlich gefährdeter sind jedoch Patienten, die täglich mehrere verschiedene Arzneimittel einnehmen müssen.

Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln

Oftmals fällt die Wirkung des Mittels schwächer aus, wenn es zusammen mit bestimmten Nahrungsmitteln verabreicht wird. Manchmal wird die Aufnahme von wichtigen Substanzen im Darm durch die Medikamente blockiert und in seltenen Fällen kann es auch zu Schlafstörungen oder Herzproblemen kommen. Bei der Einnahme von Medikamenten sollte man also gut darauf achten, welche Lebensmittel man im gleichen Zeitraum verzehrt.

Milch oder Milchprodukte wie

sollten grundsätzlich nicht zusammen mit Antibiotika eingenommen werden. Durch diese Lebensmittel kann die Wirkung der Antibiotika vermindert werden. Daher ist es ratsam, Milchprodukte immer erst zwei Stunden nach der Einnahme von Antibiotika zu verzehren.

Auch Koffein und Antibiotika, die Gyrasehemmer enthalten, vertragen sich nicht gut, wodurch es zu

  • Erregungszuständen
  • Schlafproblemen und
  • Herzrasen

kommen kann, da das Koffein durch das Arzneimittel nicht richtig abgebaut wird. Daher sollte man besser auf den Genuss von Kaffee, Tee oder Cola während der Einnahme verzichten. Ebenso wenig sollten koffeinhaltige Getränke zusammen mit Medikamenten gegen Blutarmut eingenommen werden, da die Arzneimittel sonst nutzlos werden.

Ebenfalls Wechselwirkungen hervorrufen kann Grapefruitsaft, der Flavonoide enthält. Dabei kann es zu Nebenwirkungen wie

  • Kopfschmerzen
  • Herzrasen und
  • Blutdruckabfall

kommen. Wer auf Antidepressiva angewiesen ist, die MAO-Hemmer enthalten, muss auf den Genuss von Wein und Käse verzichten, da sonst gefährliche Nebenwirkungen die Folge sein können.

Grundsätzlich tabu bei der Einnahme von Medikamenten sollte Alkohol sein. Dieser kann die Wirkung eines Präparats deutlich verstärken oder abschwächen. In manchen Fällen sind sogar Vergiftungen möglich.

Medikamente, die ungewollt eine Gewichtszunahme verursachen können

Normalerweise sollen Medikamente dabei helfen, eine bestimmte Krankheit in den Griff zu bekommen. Bei manchen Präparaten kommt es jedoch vor, dass sie zwar gut wirken, gleichzeitig aber auch zu Gewichtszunahme führen.

Vor allem Patienten, die

einnehmen, sind häufig von überflüssigen Pfunden betroffen.

Ursachen und Lösung

Zurückgeführt wird die Gewichtszunahme auf die Beeinflussung des komplizierten Wechselspiels zwischen Hormonen und Botenstoffen durch bestimmte Arzneimittel. So können manche Wirkstoffe

  • Hungergefühle verstärken oder
  • den Energieumsatz des Körpers beeinflussen,

ohne dass dies beabsichtigt ist. Leider lässt sich dieser unerwünschte Nebeneffekt nicht immer verhindern, da jeder Mensch unterschiedlich auf Arzneistoffe reagiert. Hat man jedoch das Gefühl, dass es durch eine medikamentöse Therapie zu mehr Gewicht kommt, sollte man sich an den behandelnden Arzt wenden. Dieser kann möglicherweise

  • ein anderes Präparat verordnen.

Manchmal hilft auch

Zu den Medikamenten, die am häufigsten zu einer Gewichtszunahme führen, gehören:

Psychopharmaka

Besonders betroffen von Gewichtszunahme sind Menschen, die Psychopharmaka wie Antidepressiva oder Neuroleptika einnehmen müssen. Durch diese Mittel wird der Stoffwechsel des Organismus beeinflusst, was wiederum einen gesteigerten Appetit zur Folge hat. Allerdings hängt die Gewichtszunahme auch von dem jeweiligen Medikament ab.

  • Während trizyklische Antidepressiva den Appetit eher steigern,
  • ist dies bei MAO-Hemmern nur selten der Fall.
  • Nimmt man SSRI (Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer) über einen längeren Zeitraum ein, können diese appetitanregend wirken.
  • Werden Neuroleptika verabreicht, hört die Gewichtszunahme normalerweise nach etwa sechs Monaten wieder auf.

Bei neueren Präparaten ist dies bereits nach 14 Tagen der Fall.

Antidiabetika und Insulin

Auch bei der Einnahme von Antidiabetika und Insulin kann es durch das Sinken des Blutzuckerspiegels zu Gewichtszunahme kommen. Dabei sind sogar 5-10 Kilo Mehrgewicht möglich, wenn sich der Stoffwechsel deutlich verbessert. Die Medikamente

  • bewirken nämlich eine bessere Aufnahme des Zuckers in die Zellen.

Zudem

  • verspürt der Patient mehr Hunger und Durst.

Eine Alternative zu Verzögerungsinsulin ist der Umstieg auf ein Alt- oder Analogpräparat, das keine größeren Hungergefühle verursacht.

Kortison

Kortison-Tabletten kommen meist bei Asthma, Morbus Crohn oder Rheuma zur Anwendung. Sie haben jedoch die Eigenschaft,

  • den Appetit anzuregen und
  • den Stoffwechsel zu verlangsamen,

was sich auf die Verwertung von Zucker und Fett auswirkt. Eine Alternative bei Asthma sind Sprays, die lediglich eine lokale Wirkung haben.

Betablocker

Auch die Einnahme von Betablockern kann zu leichter Gewichtszunahme führen. So wird durch die Medikamente

verlangsamt. Als Alternative kommen in manchen Fällen Diuretika oder ACE-Hemmer infrage.

Bei welchen Medikamenten im Straßenverkehr besondere Vorsicht geboten ist

Viele Menschen, die im Straßenverkehr unterwegs sind, nehmen Medikamente ein, wenn sie unter Beschwerden wie zum Beispiel

leiden. Dabei wird jedoch nur selten daran gedacht, dass sich ca. 20 Prozent aller Arzneimittel negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken.

Mögliche Auswirkungen

Die Einnahme bestimmter Medikamente kann unterschiedliche Auswirkungen beim Autofahren haben. Dazu zählen vor allem

  • Müdigkeit
  • eingeschränktes Sehvermögen
  • ein aggressiver Fahrstil oder
  • langsamere Reaktionen.

Manchmal werden auch mögliche Gefahrensituationen falsch eingeschätzt. Nach Meinung von Experten kommt es durch die Wirkung von Medikamenten zu fast ebenso vielen Unfällen im Straßenverkehr wie unter Alkoholeinfluss.

In manchen Fällen werden auch mehrere Arzneimittel gleichzeitig eingenommen, wodurch jedoch die Gefahr von Wechselwirkungen besteht, was wiederum zu erheblichen Beeinträchtigungen beim Steuern eines Fahrzeugs führen kann.

Im Unterschied zu Alkohol gibt es jedoch keine Grenzwerte für Medikamente im Blut, sodass eine arzneimittelbedingte Fahruntüchtigkeit nur selten festgestellt wird. Vor Gericht gilt es jedoch als fahrlässig, wenn man sich über die Wirkung von Medikamenten nicht informiert und dann einen Unfall verursacht.

Im schlimmsten Fall droht sogar der Verlust des Versicherungsschutzes oder der Entzug des Führerscheins. Aus diesem Grund sollte man sich lieber erst die Packungsbeilage durchlesen oder den behandelnden Arzt um Rat fragen, bevor man sich nach der Einnahme von Medikamenten ans Steuer setzt. Zu den Arzneimitteln, die die Fahrtüchtigkeit einschränken können, gehören unter anderem:

Schlaf- und Beruhigungsmittel

Vor allem starke Schlaf- und Beruhigungsmittel wie

  • Barbiturate oder
  • Benzodiazepine

können die Fahrtüchtigkeit erheblich beeinträchtigen. Das Gleiche gilt für das Bedienen von Maschinen. Unter der beruhigenden Wirkung leiden auch Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen. Mitunter hält die Wirkung sogar bis zum nächsten Tag an.

Antiallergika

Antiallergika kommen gegen Allergien wie zum Beispiel Heuschnupfen zum Einsatz. Doch vor allem Mittel wie

  • H1-Antihistaminika

haben den Nebeneffekt, Müdigkeit hervorzurufen, worunter wiederum Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit leiden. Allerdings werden mittlerweile Antiallergika hergestellt, bei denen es nicht mehr zu dieser Beeinträchtigung kommt.

Erkältungsmittel

Auch in Erkältungsmitteln oder Hustenmitteln sind Wirkstoffe enthalten, die sich auf die Verkehrstüchtigkeit auswirken. Dazu gehören vor allem

  • Doxylamin
  • Ephedrin und
  • Codein.

Diese Stoffe setzen die Reaktionsfähigkeit herab und rufen Müdigkeit und Benommenheit hervor.

Psychopharmaka

Zu den Psychopharmaka zählt man

  • Antidepressiva
  • Lithiumpräparate
  • Neuroleptika und
  • Tranquilizer.

Einige dieser Mittel können Koordination und Motorik stören und den Antrieb vermindern. Noch größer ist das Risiko, wenn Psychopharmaka zusammen mit Alkohol eingenommen werden.

Augenmedikamente

Manche Augenmedikamente wie

  • Atropin

rufen eine erhöhte Lichtempfindlichkeit sowie ein eingeschränktes Sehvermögen hervor. Auch bei

  • Augentropfen, die die Pupillen erweitern,

gilt es, vorsichtig zu sein.

Und schließlich ist noch die richtige Aufbewahrung von Medikamenten äußerst wichtig...

Die fachgerechte Aufbewahrung von Medikamenten

Mithilfe von Medikamenten können zahlreiche Krankheiten und Beschwerden behandelt werden. Damit die Arzneimittel nicht an Wirkung verlieren, sollte man sie fachgerecht aufbewahren.

Hinweise in der Packungsbeilage und auf der Faltschachtel

Damit Patienten Medikamente richtig lagern, versehen die Hersteller Verpackungen und Packungsbeilagen mit Hinweisen. Diese Angaben beruhen auf einer vorherigen Prüfung durch Arzneimittelbehörden und gewährleisten die Wirksamkeit bis zum angegebenen Verfallsdatum.

Besonders wichtig ist daher auch die Aufbewahrung der Beipackzettel sowie der Original-Umverpackung. Wer zu einem späteren Zeitpunkt Informationen zur Einnahme benötigt, kann in der Packungsbeilage nachsehen.

Qualitätsverlust

Arzneimittel sind sehr empfindlich. Daher besteht die Gefahr, dass ihre Qualität durch falsche oder zu lange Aufbewahrung beeinträchtigt wird.

Medikamente sollten stets fachgerecht und sicher aufbewahrt werden, denn durch verschiedene Faktoren wie

  • Wärme
  • Kälte
  • Feuchtigkeit oder
  • Lichteinstrahlung

können sich die Wirkstoffe der Präparate verändern oder sogar ihre Wirkung ganz einbüßen.

UV-Licht und Wärme

So kann sich beispielsweise UV-Licht negativ auf ungesättigte Fette in Ölen und Salben auswirken, da diese Stoffe überaus lichtempfindlich sind. Durch starke Lichteinwirkung werden die Wirkstoffe ranzig und trübe. Schließlich beginnen sie zu gären und zersetzen sich.

Kommt es zu starker Wärmeeinwirkung, besteht die Gefahr, dass ätherische Öle oder alkoholhaltige Tropfen verdunsten. Kälte wiederum kann zur Verhärtung von Trägerstoffen in Arzneimitteln führen.

Feuchtigkeit und mögliche Nebenwirkungen

Auch Feuchtigkeit wirkt sich negativ auf Medikamente aus. So ist es möglich, dass sich in Pulvern oder Tees Schimmelpilze bilden und Tabletten braun werden oder zerfallen. Darüber hinaus können solche in Mitleidenschaft gezogenen Medikamente eine giftige Wirkung entwickeln und unangenehme Nebenwirkungen nach sich ziehen, wie z.B.

Alte Arzneimittel werden oftmals auch völlig wirkungslos. Besonders schädlich ist eine Kombination aus Feuchtigkeit und Wärme. Diese kann zum Beispiel zur Zersetzung von Acetylsalicylsäure führen, was sich an einem unangenehmen Essiggeruch erkennen lässt.

Aufbewahrungsmöglichkeiten

Damit es nicht soweit kommt, sollten die Medikamente an einem geeigneten Ort aufbewahrt werden. Dazu kann ein Apothekenschränkchen oder ein spezieller Erste-Hilfe-Koffer als Hausapotheke benutzt werden.

Auf die richtige Temperatur achten

Am besten bringt man die Hausapotheke in einem Raum unter, in dem stabile Durchschnittstemperaturen von 20 Grad Celsius herrschen. Empfohlen werden dafür das Schlafzimmer oder der Hausflur.

Aufgrund von Feuchtigkeit und schwankenden Temperaturen eignen sich dagegen Bad und Küche nicht besonders gut als Aufbewahrungsort für Medikamente.

Manche Arzneimittel müssen allerdings im Kühlschrank gelagert werden. Dies kann auch für angebrochene Flüssigmedikamente wie z.B. Husten- oder Augentropfen gelten, die jedoch nach vier Wochen entsorgt werden müssen. Die Temperatur im Kühlschrank sollte dabei nicht mehr als 8 Grad Celsius betragen.

Doch auch zu große Kälte kann die Wirksamkeit von Medikamenten beeinträchtigen. Aus diesem Grund darf man sie niemals im Eisfach lagern, da die Wirkstoffe durch Frost zerstört werden.

Fazit: Arzneimittel können je nach Produkt in unterschiedlichen Temperaturbereichen lagern:

  • bei 15 bis 24 Grad Raumtemperatur, in einige Fällen auch bis 30 Grad
  • bei Kühlschranktemperaturen von etwa 2 bis 8 Grad
  • bei -18 Grad im Tiefkühlfach

Medikamente, die bei Raumtemperatur aufbewahrt werden können, vertragen geringe Temperaturschwankungen problemlos. Präparate, bei denen eine Kühlschrankaufbewahrung empfohlen wird, dürfen nicht tiefgekühlt werden oder in warmen Räumen lagern. Patienten, die Arzneien dennoch ins Gefrierfach legen, müssen damit rechnen, dass die Mittel nicht mehr wirksam sind. Auch große Hitze und intensive Sonneneinstrahlung schaden Arzneimitteln.

Ebenso ist eine Lagerung im Badezimmer nicht empfehlenswert. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die zum Teil höheren Temperaturen werden die Wirkstoffe ebenfalls negativ beeinflusst, genauso wie bei einer Aufbewahrung im Auto. Gerade im Sommer herrschen hohe Temperaturen, die Tabletten, Dragees und Tropfen schaden.

Medikamente, die in Folie verpackt sind, sollte man nicht schon vor dem Gebrauch herausdrücken oder gar zerteilen. Geht man auf Reisen, ist es besser, nur die Medikamente mitzunehmen, die man auch wirklich braucht und diese in einer wärmeisolierten Medikamententasche zu lagern.

Besonders wichtig: Wer kleine Kinder hat, sollte stets darauf achten, dass die Hausapotheke gut verschlossen und unerreichbar für die Kleinen ist.

Haltbarkeitsdatum

Bei der Aufbewahrung der Arzneimittel sollte man zudem regelmäßig das Haltbarkeitsdatum der Präparate überprüfen. Abgelaufene Mittel müssen umgehend aussortiert und entsorgt werden. Generell ist es ratsam, Medikamente nur in der Originalverpackung aufzubewahren und die dazugehörige Packungsbeilage aufzuheben.

Vorsicht bei geöffneten Medikamenten

Ob Hustensaft oder Grippetabletten - Arzneien verderben schnell nach dem Öffnen. Auch besteht die Gefahr von Verkeimungen, was besonders bei Nasen-, Augen- und Ohrentropfen der Fall ist.

Die Packungsbeilage und Aufdrucke auf der Verpackung enthalten Hinweise, wie lange ein Medikament nach Öffnung haltbar ist und angewendet werden kann. Tipp: Wer sich das Datum der Verpackungsöffnung notiert, hat eine höhere Sicherheit.

Tipps zur Einnahme

  • Tabletten, Dragees oder Arzneien in flüssiger Form sollten nach der Nutzung in die Verpackung zurückgegeben werden. Auch müssen halbierte Tabletten bis zum Gebrauch in der Verpackung verbleiben, da durch Einwirkung der Raumluft ebenfalls die Wirksamkeit nachlassen kann.
  • Reste von Medikamenten sollten nicht durch Kontakt mit den Händen oder Löffeln verschmutzt werden, sondern im dafür vorgesehen Behältnis lagern.
  • Verschließbare Pillenboxen ermöglichen eine Vordosierung über Tage oder Wochen, ohne dass Arzneimittel durch äußere Einflüsse Schaden nehmen.

Anzeichen, die auf ein verdorbenes Medikament hinweisen

  • Salbe oder Zäpfchen verfärben sich oder werden flüssig
  • Verbeulte Verpackungen und unangenehmer Geruch
  • Risse, abgebrochene Stückchen oder Verfärbungen bei Tabletten
  • Trübe und flockige Konsistenz bei Flüssig-Medikamenten

Arzneimittel können sich unter Umständen auch verändern, wenn sie eigentlich korrekt gelagert wurden, ihr Verfallsdatum aber überschritten ist oder ein ganz anderer Grund vorliegt. Apotheker können ggf. Informationen hinsichtlich der Veränderungen geben.

Die richtige Arzneimittel-Entsorgung

Häufig enthält die Packungsbeilage gesonderte Hinweise zur Entsorgung. Ist das nicht der Fall, können Altmedikamente in Apotheken abgegeben werden. Auch eine Entsorgung über den Hausmüll ist möglich, da alte Arzneien zu den Siedlungsabfällen gehören.

Seit 2005 besteht in Deutschland die Pflicht, Siedlungsabfall vor der Lagerung in Deponien zu verbrennen beziehungsweise mechanisch vorzubehandeln. Durch das Prozedere lassen sich bedenkliche Inhaltsstoffe in Altmedikamenten zum größten Teil zerstören, so dass sie das Grundwasser nicht belasten.

Die moderne Deponierung erfolgt über hochkarätige Abdichtungssysteme, die verhindern, dass eventuell vorhandene Restschadstoffe ins Wasser gelangen. In einigen Städten gibt es auch Sammelstellen oder Medikamenten-Tonnen, über die sich abgelaufene Arneimittel entsorgen lassen.