Appetitzügler für die Diät sind vielen Ärzten ein Dorn im Auge

Endokrinologen warnen vor Gefahren durch Appetitzüglern zur Unterstützung einer Diät

Von Cornelia Scherpe
3. September 2012

Endokrinologen sind Mediziner, die sich mit den hormonellen Abläufen im Körper beschäftigen und sich auf Stoffwechselleiden spezialisiert haben. Diese Endokrinologen äußern sich offen gegen den Einsatz von diversen Appetitzüglern.

Appetitzügler können in hormonelle Abläufe des Körpers eingreifen

Diese Produkte sollen bei einer Diät unterstützen, indem sie den übermäßigen Hunger stillen. Doch damit sie das tun können, greifen sie in die hormonellen Abläufe des Körpers ein und das kann durchaus negative Folgen haben.

Momentan ist vor allen Dingen das Mittel "Anorektika" ein Dorn im Auge der Ärzte. Dieses wurde in den USA nun neu zugelassen und kommt direkt in die Kritik. Die DGE, die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, hat sich das Medikament genauer angesehen und ist geteilter Meinung.

Unterschiedliche Wirkung bei Diabetikern und Nicht-Diabetikern mit Übergewicht

Der Effekt ist nicht zu bestreiten und gerade für Diabetiker mit Übergewicht dürfte Anorektika eine echte Option sein. Das Mittel zügelt den Appetit und es verbessert zudem den Stoffwechsel des Blutzuckers bei Diabetikern. Die Sorge der DGE gilt daher aber gleichzeitig den Übergewichtigen, die kein Diabetes haben.

Hier könnte es durchaus Probleme geben. Aus Studien sind als Nebenwirkungen bisher Kopfschmerzen und Übelkeit bekannt. Außerdem kam es zu Fällen von Verstopfung. Es sei jedoch sehr gut denkbar, dass nach der Zulassung in den USA nun auch die Europäische Union das Mittel auf den Markt bringt.

Mögliche Gefahren von Appetitzüglern zeigen sich oft mit Verzögerung

Da in der Vergangenheit diverse Appetitzügler für negative Schlagzeilen gesorgt haben, ist man von seitens der DGE eher verhalten. Ältere Mittel hatten erst ungünstige Wirkungen auf den Stoffwechsel gezeigt, nachdem die Medikamente schon länger auf dem Markt waren. Es kam zu gefährlichen Veränderungen der Herzfrequenz oder Depressionen.