Mehr Geld für Apotheken-Notdienste - Medikametenpreise steigen

Von Nicole Freialdenhoven
22. März 2013

In ländlichen Gebieten, wo es weniger Apotheken gibt als in der Stadt, müssen diese entsprechend häufiger Notdienst leisten - auch wenn sie dabei weniger Medikamente verkaufen als die urbanen Kollegen. Um diese Apotheker zu belohnen, sollen sie in Zukunft für jeden Notdienst eine neue Pauschale erhalten, die aus einem Fonds des Deutschen Apothekerverbandes gezahlt wird. Gesundheitsminister Bahr sprach von einer konsequenten Stärkung der medizinischen Versorgung auf dem Land.

Den Krankenkassen schmeckt der neue Gesetzesentwurf dagegen gar nicht: Um den Fonds zu finanzieren, wird der Festzuschlag auf die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente nämlich um 16 Cent erhöht, womit auf die Krankenkassen eine jährliche Mehrbelastung von 112 Millionen Euro zukommt. Sie wollen zumindest sicher gehen, dass das Geld wirklich an die Apotheken auf dem Land geht und nicht an die "24 Stunden-Hauptbahnhofsapotheken", die ohnehin geöffnet haben.

Über die konkrete Verteilung des neuen Fonds soll der Apothekerverband entscheiden. An der bisherigen Summe von 2,50 Euro, die für Kunden des Notdienstes berechnet werden, soll dagegen nicht gerüttelt werden.