Rezeptfreie Medikamente werden immer seltener gekauft

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
15. Dezember 2010

Arzneimittel, die man ohne ärztliche Verschreibung in jeder Apotheke kaufen kann, werden auch als OTC-Präparate (Over the Counter) bezeichnet. Zu den frei verkäuflichen Medikamenten zählen beispielsweise Antiallergika, Hustensäfte oder auch bestimmte Schmerzmittel.

Für diese Mittel zahlen die Krankenkassen seit 2004 nicht mehr, mit der Begründung: sie sind nicht lebensnotwendig. Seit Patienten die Arzneien selbst bezahlen müssen, ist der Umsatz deutlich in den Keller gegangen, so der Bundesverband der Arzneimittelhersteller. Wie BAH-Gesundheitsökonom Uwe May aussagte, würde die Begründung der Krankenkassen auch auf die Patienten abfärben: die Mittel sind nicht nötig, also werden sie auch nicht gekauft; er spricht von einer "Stigmatisierung dieser Kategorie".