Hilfe für HIV-Patienten: Mit Drachenblut gegen Durchfall

Von Nicole Freialdenhoven
4. Januar 2013

Bis zu 15 Prozent aller HIV-Patienten sind von einer wässrigen Diarrhö betroffen, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt. Bislang standen die Ärzte diesem Problem, eine Nebenwirkung der antiretroviralen Therapie bei HIV, hilflos gegenüber, doch nun wurde in den USA ein erstes Mittel zugelassen, das möglicherweise hilft, die Diarrhö in den Griff zu bekommen und die Lebensqualität der Patienten so zu verbessern, dass sie wieder problemlos am öffentlichen Leben teilhaben können.

Bei Fulyzaq handelt es sich um ein pflanzliches Arzneimittel, dessen aktiver Wirkstoff Crofelemer aus dem Harz des Drachenbaumes gewonnen wird. Aufgrund der rötlichen Farbe wird das Harz in Südamerika, der Heimat des Baumes, auch Drachenblut genannt. Unter den südamerikanischen Andenvölkern gilt das "Drachenblut" schon lange als Heilmittel für Hautverletzungen, Entzündungen und Magen-Darm-Problemen eingesetzt.

Fulyzaq ist das zweite pflanzliche Arzneimittel überhaupt, dass die amerikanische FDA für den Markt zugelassen hat. Zuvor war bereits ein Extrakt aus grünem Tee zugelassen worden, der Feigwarzen im Genitalbereich heilen soll. Mediziner erwarten, dass Fulyzaq im Laufe des Jahres auch in Europa zugelassen werden wird.