Gefährliche Grippenviren werden zunehmend resistenter gegen Medikamente

Von Cornelia Scherpe
23. Juni 2010

Viren sind gefährlich, denn als lebender Organismus sind sie in der Lage, sich gegen ihre Ausrottung selbst zu schützen, in dem sie ihr Erbgut verändern. So werden sie selbst gegen die besten Medikamente resistent und können weiter im Körper wüten. Dieser Fall ist bei dem Mittel Tamiflu nun zu beobachten.

Forscher haben entdeckt, dass Grippeviren auf das so hochgehandelte Medikament mit einer Mutation reagieren, die sie nur noch resistenter machen. Schon vor 3 Jahren waren Fälle von Sommergrippe aufgetaucht, bei denen die Patienten unter der Einnahme von Tamiflu überhaupt keine Besserung verzeichnen konnten. Die ganz spezielle mutierte Virenart konnten die Forscher nun genau identifizieren. Man taufte die Mutation H274Y.

Viren dieser Art haben eine molekulare Besonderheit: sie sind so verändert, dass sie statt der Aminosäure Histidin eine andere, nämlich Tyrosin, besitzen. Dieses kleine Detail reicht, um die Viren immun gegen Tamiflu zu machen. Daran sieht man, welche Überlebenskünstler die Grippeviren sind.