Schwangere Epileptikerinnen - Medikament mit Valproinsäure kann IQ des Kindes beeinträchtigen

Können werdende Mütter nicht auf Antiepileptika verzichten, hat das Folgen für die Kinderentwicklung

Von Cornelia Scherpe
29. Januar 2013

Menschen mit Epilepsie müssen Medikamente einnehmen, damit ihre Krankheit unter Kontrolle gehalten werden kann. Unter anderem in der Anwendung ist dabei die Valproinsäure. Doch eine Studie hat nun gezeigt, dass Epileptikerinnen bei der Einnahme während einer Schwangerschaft ihrem Ungeborenen auf diese Weise schaden können.

Einfluss auf Kognition und IQ

Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass offenbar die kognitive Entwicklung ausgebremst wird. Zumindest hatten die Kinder dieser Mütter einen vergleichsweise geringeren IQ. Das Ergebnis basiert auf den Daten von 311 Kindern.

Sie alle hatten Mütter, die an Epilepsie litten und daher auch während der Schwangerschaft nicht auf ihre Medikamente verzichten konnten. Während die einen dabei Valproinsäure genommen hatten, nahmen die anderen entweder Phenytoin, Carbamazepin oder Lamotrigin. In jeder der vier Subgruppen wurde aber stets nur eines dieser Medikamente genommen.

Höhe der Dosis entscheidend

Die Studie begann im Jahr 1999, so dass man Zeit hatte, die Kinder beim Heranwachsen zu beobachten. Die kindliche Entwickelung lief dabei besonders in der Valproinsäure- Gruppe nicht ideal ab.

Im Vergleich zu den drei anderen Wirkstoff-Gruppen erreichten sie auf der Skala der IQ-Punkte zwischen sechs und neun Punkte weniger, als sie gerade einmal drei Jahre alt waren. Dieser Unterschied blieb auch mit dem weiteren Heranwachsen bestehen und baute sich sogar noch aus.

Als es Zeit für die Grundschule wurde, war die Valproinsäure-Gruppe zwischen sieben bis sogar zehn Punkten im Rückstand. Die Forscher betonen auch, das es einen Zusammenhang zwischen der Höhe der Dosis und der IQ-Schwäche gibt. Je stärker sich die Mutter auf die Medikamente stützen musste, desto niedriger war die Intelligenz des Kindes.