Schwangere und Depressionen - Patientinnen können ihre Medikamente weiterhin nehmen

Von Cornelia Scherpe
27. März 2013

Die Schwangerschaft ist eine Zeit, in der die Frau genau beachten muss, wie sie ihr Leben führt, denn alle schädlichen Einflüsse können auch auf ihr Kind zurückfallen. Daher sind Alkohol und Zigaretten ebenso tabu, wie eine unausgewogene Ernährung. Auch Medikamente sind bekannt dafür, dass sie diverse Nebenwirkungen haben und daher müssen Frauen aufpassen, was sie zu sich nehmen.

Doch was ist mit Depressiven, die auf ihre Medikamente eingestellt sind? Viele Frauen kommen ins Zweifeln, ob sie ihre Antidepressiva nun während der Schwangerschaft absetzen müssen. Es wurden bereits mehrere Studien zu dieser Frage durchgeführt und die Ärzte können ihre Patientinnen beruhigen.

Eine Meta-Studie fasste nun die Ergebnisse zusammen und demnach spricht nichts dagegen, die Mittel auch während der neun Monate zu nehmen. Die Medikamente schaden dem Nachwuchs in den meisten Fällen überhaupt nicht und wenn Schäden beobachtet werden konnten, so vielen diese sehr gering aus.

14 Studien zeigten, dass die Entbindung unter Antidepressiva früher sein kann. Allerdings kam man im Schnitt nur auf vier Tage, was unbedenklich ist. In 20 Untersuchungen kam heraus, dass die Medikamente das Gewicht bei der Geburt beeinflussen können. Im Schnitt werden die Kinder 75 Gramm leichter. Allerdings war das auch in Kontrollgruppen der Fall, wenn depressive Schwangere keine Medikamente nahmen.

Folglich waren nicht die Mittel das Problem, sondern die Ernährung der werdenden Mütter im Vergleich zu Nicht-Depressiven.

Auf der anderen Seite muss man auch sehen, wie sehr die Medikamente Mutter und Kind helfen können. Wer seine Antidepressiva spontan für eine Schwangerschaft absetzt, kann wieder schwere Schübe erleiden und das Risiko für selbstverletzendes Verhalten oder gar Suizid steigt.