Bundesinstitut für Arzneimittel fordert Hinweis auf schlechtere Spermienqualität

Von Katharina Cichosch
7. August 2012

Fluoextin, Fluvoxamin und Sertralin sind nur drei Wirkstoffe jener Gruppe, die jetzt in den Fokus des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte rückt. Der Grund dafür: Die sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die als Antidepressiva verschrieben werden, könnten einen negativen Einfluss auf die Spermienqualität bei männlichen Patienten geben. Hierauf wies eine spezielle Arbeitsgruppe der Europäischen Arzneimittelagentur hin.

Das Bundesinstitut reagierte prompt und forderte die Hersteller auf, entsprechende Hinweise in ihre Beipackzettel aufzunehmen. Allerdings ist die Studienlage zum Zusammenhang zwischen Antidepressiva und einer Verschlechterung der Spermienqualität dürftig: Erkenntnisse ergaben sich bisher nur aus Tierversuchen sowie aus Fallbeispielen.

Die Hersteller haben die Möglichkeit, Widerspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Wichtig: derlei Nebenwirkungen bei Serotonin-Wiederaufnahmehemmern nicht dauerhaft sein müssen und rückgängig gemacht werden können. Keinesfalls dürfen betroffene Patienten daher ihre Medikamente eigenhändig und plötzlich absetzen.