Stürze bei Alzheimer-Patienten - Antidepressiva erhöhen die Gefahr

Von Cornelia Scherpe
24. Januar 2012

Menschen mit Alzheimer stürzen in der Regel häufiger, als geistig noch völlig gesunde Menschen. Offenbar verstärkt sich dieses Risiko für Demenzkranke sogar zusätzlich, wenn neben der Krankheit auch noch Antidepressiva genommen werden müssen. Wer mit sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, kurz SSRI, therapiert wird, der stürzt noch häufiger. Zu diesem Schluss kommt eine Studie mit Patienten in Pflegeheimen. Pro Bewohner kam es in einem Jahr zu 2,9 Stürzen. Dabei war jedes dritte Hinfallen recht heftig und führte zu Verletzungen.

In drei Prozent dieser Fälle kam es sogar zu Knochenbrüchen. Die leitende Forscherin der Studie fand heraus, dass besonders jene Senioren stürzten, die neben ihrer Alzheizheimer-Therapie auch SSRI bekamen. Die Medikamente mussten von jedem sechsten der betreuten Menschen eingenommen werden. Dabei zeigte sich sogar, dass das Risiko auf einen Sturz stieg, je höher die Dosis der Antidepressiva war. Im Schnitt stieg die Gefahr um ganze 31 Prozent. Hiermit hat man eine Erklärung für die häufigen Stürze der Senioren und Seniorinnen.

Das Pflegepersonal sollte daher in Zukunft besonders auf jene Bewohner achten, bei denen Antidepressiva zur Medikation gehören, um so vielleicht einigen der Stürze vorbeugen zu können.