Viele Antidepressiva beeinträchtigen das Sexualleben

Libido wird durch viele Antidepressiva beeinflusst

Von Frank Hertel
23. März 2011

Professor Wolfgang Weig von der Osnabrücker Magdalenenklinik war Mitautor des CME-Moduls "Beeinträchtigung der Sexualfunktion durch Psychopharmaka und psychotrope Substanzen". Er sagt, es sei für die Ärzte wichtig zu erfahren, ob sich ein Psychopharmaka störend auf das Liebesleben des Patienten auswirkt.

Bedenkliche Medikamente

In einer schriftlichen Befragung klagten 59 Prozent einer Gruppe, die Antidepressiva nehmen, über eine sexuelle Beeinträchtigung. Direkt beim Gespräch mit dem behandelnden Arzt gaben es aber nur knapp 20 Prozent zu. Oft würden sich sowohl Patient als auch Arzt bei diesem Thema unwohl fühlen. Weig hat deshalb eine Liste von Antidepressiva zusammengestellt, bei denen es häufig zu sexuellen Dysfunktionen käme.

Es seien die vor allem serontonerg wirkende Medikamente wie: Venlafaxin, Citalopram, Fluoxetin, Sertralin, Mirtazepin, Fluvoxamin, Paroxetin, Escitalopram und Clomipramin. Weitaus besser verträglich seien die Medikamente Sildenatil, Bupropion, und Agomelantonin.

Weig empfiehlt den Patienten, unbedingt ihren Arzt in Kenntnis zu setzen, wenn ihr Sexualleben gestört sei. Eine Heilung in diesem Bereich könne sich sehr positv auf den gesamten Krankheitsverlauf auswirken, so der Professor.