Mittel gegen Depressionen kann Therapienebenwirkungen von Brustkrebspatienten lindern

Um Lebensqualität während der Therapie von Brustkrebs zu steigern, werden Antidepressiva getestet

Von Cornelia Scherpe
16. Dezember 2010

Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, haben oft einen langen Leidensweg. Verschiedene Therapien können die Tumoren zwar aufhalten, doch die eingesetzten Medikamente haben verschiedene Nebenwirkungen. Eine Studie mit 29 Brustkrebspatientinnen hat nun ergeben, dass ein spezielles Antidepressiva, das Mittel "Duloxetin", diese Nebenwirkungen eindämmen kann.

Die Nebenwirkungen entstehen, da die Frauen im Zuge ihre Krebstherapie Mittel einnehmen müssen, die Aromatase-Hemmer enthalten. Diese Hemmer wirken gegen Brusttumoren, allerdings verursachen sie auch Gelenkprobleme und Muskelschmerzen. Duloxetin kann diese Schmerzen offenbar eindämmen.

Da die Patientinnen die Medikamente gegen Krebs oft viele Jahre einnehmen müssen, würde eine Linderung der Nebenwirkungen ihre Lebensqualität bedeutend steigern.

Weiterführung der Studie mit mehr Probanden geplant

Die Studie hatte natürlich nur wenig Probanden, daher sind die Ergebnisse noch nicht aussagekräftig genug. Eine größere Studie ist deshalb bereits geplant.

Zumindest die 29 Frauen der Pionierstudie zeigten große Erfolge mit Duloxetin. Nach zwei Monaten hatten alle Teilnehmerinnen 61 Prozent weniger Nebenwirkungen. Eine von fünf Frauen setzte allerdings auch das Antidepressiva nach dieser Zeit hab, weil wiederum die Nebenwirkungen dieses Mittels zu stark wurden.