Nur 22 Prozent der Depressions-Patienten schließen ihre Behandlung ab

Depression: Hohe Wahrscheinlichkeit des Behandlungsabbruchs in der akuten Phase

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
26. November 2010

Nur einer von fünf Patienten, die medikamentös wegen einer Depression behandelt werden, zieht seine Behandlung bis zum Ende durch. Die meisten setzen die Medikamente in weniger als sechs Monaten ab, obwohl dieser Zeitraum als das Minimum für einen messbaren Erfolg gilt.

Mehr als die Hälfte setzen Medikamente innerhalb der ersten vier Monate ab

Zu dem Ergebnis kommt eine Studie vom katalanischen Gesundheitsinstitut, die zwischen 2003 und 2007 den Behandlungsverlauf von 7.525 Depressions-Patienten verfolgt hat. Insgesamt hatten 3,2 Prozent der Bevölkerung eine medikamentöse Therapie gegen Depressionen begonnen. 56 Prozent davon setzten die Antidepressiva bereits innerhalb der ersten vier Monate selbstständig ab.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass gerade in akuten depressiven Phasen die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung abgebrochen wird, stark ansteigt. Wer in der ersten kritischen Phase von vier Monaten am Ball bleibt, erhöht seine Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Behandlung hingegen enorm.

Männer brechen Behandlung eher ab

Es zeigte sich auch, dass Männer die Behandlung schneller aufgeben als Frauen. Unter den männlichen Patienten setzten 50 Prozent bereits innerhalb der ersten zwei Monate die Tabletten wieder ab.